Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj bei ihrer Gegenoffensive in der russischen Region Kursk bedeutende Fortschritte gemacht. Selenskyj verkündete, dass die ukrainischen Streitkräfte nun mehr als 1.250 Quadratkilometer feindliches Territorium und 92 Ortschaften kontrollieren. Dieses taktische Ziel sei ein wichtiger Schritt, um die Gefahr für die ukrainische Grenzregion Sumy zu verringern. Darüber hinaus bezeichnete Selenskyj die Offensive als den größten Erfolg bei der Gefangennahme russischer Soldaten seit Kriegsbeginn. Die gefangenen Russen sollen später gegen ukrainische Kriegsgefangene ausgetauscht werden.
Selenskyj betonte, dass diese Offensive vor wenigen Monaten noch undenkbar gewesen wäre. Kritiker hatten damals die Gefahr eines Überschreitens der „rotesten Linie Russlands“ hervorgehoben. Die Vorbereitungen wurden daher im Geheimen getroffen. Der Erfolg der Offensive zeigt laut Selenskyj deutlich, dass Wladimir Putin nicht in der Lage ist, sein eigenes Territorium vor Gegenangriffen zu schützen. Der ukrainische Vorstoß hat zudem zu einem Umdenken bei den westlichen Partnern geführt, die nun verstärkt Waffenhilfe leisten.
Während Kiew auf russischem Gebiet vorankommt, bleibt die Lage an der Front im Osten der Ukraine angespannt. Dort gab es am Montag 154 Gefechte, wobei die Region Pokrowsk im Gebiet Donezk im Fokus der russischen Angriffe steht. Zudem haben russische Luftangriffe mit 71 Schlägen und dem Einsatz von Kamikaze-Drohnen den ukrainischen Streitkräften schwer zugesetzt.
Trotz dieser Erfolge zeigt sich Russland unbeeindruckt. Kremlchef Wladimir Putin schließt derzeit Verhandlungen mit der Ukraine aus. Nachdem die Invasion im Gebiet Kursk begonnen hat, sei von Verhandlungen keine Rede, erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow. In der Zwischenzeit setzen die USA ihre Unterstützung für die Ukraine fort. Das Pentagon betonte, dass die jüngsten Fortschritte der Ukraine in der Region Kursk nichts an der US-Hilfe ändern.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 20. August 2024