ifo Dresden: Zuspruch zu AfD und BSW ist Ausdruck gefĂŒhlter Benachteiligung

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Der Zuspruch bei den WĂ€hler*innen fĂŒr AfD und BSW in Ostdeutschland ist vor allem Ausdruck einer gefĂŒhlten Benachteiligung. Zudem besteht vielfach die Sorge, bei den aktuellen VerĂ€nderungsprozessen den bisherigen sozialen und gesellschaftlichen Status nicht halten zu können. Der Zuspruch ist aber nicht auf eine objektiv ungĂŒnstigere wirtschaftliche Situation zurĂŒckzufĂŒhren. Hierauf deuten Auswertungen der Europawahl-Ergebnisse 2024 hin, die die ifo Niederlassung Dresden vor den Landtagswahlen in Sachsen, ThĂŒringen und Brandenburg vorgenommen hat.

„Populistische Parteien finden vor allem in Regionen Zuspruch, in denen eine hohe Zahl Ă€lterer Wahlberechtigter lebt und in denen die Menschen mit wenig Zuversicht in die Zukunft schauen“, sagt Joachim Ragnitz (Foto), stellvertretender Leiter der Niederlassung. „Auch eine hohe Unzufriedenheit mit der eigenen wirtschaftlichen Situation begĂŒnstigt ein solches Wahlverhalten.“

Ragnitz fĂŒgt hinzu: „Ein Zusammenhang zu Faktoren regionaler Wirtschaftskraft oder einer ungĂŒnstigen Arbeitsmarktsituation ist hingegen nicht festzustellen.“ In der Analyse untersuchte das ifo Dresden statistisch, inwieweit die Wahlergebnisse der Europawahl 2024 in den Landkreisen zusammenhĂ€ngen mit wirtschaftlichen und nicht-wirtschaftlichen Faktoren sowie mit der Stimmungslage. Als bedeutsam erwiesen sich insbesondere die Umfrageergebnisse im Gleichwertigkeitsbericht der Bundesregierung, der hier veröffentlicht wurde.

Text/Foto: Prof. Dr. Joachim Ragnitz (Foto (c) ifo Institut)
Stellvertr. Leiter der ifo Niederlassung Dresden