Merseburg. Sachsen-Anhalts Arbeitsstaatssekretärin Susi Möbbeck hat sich heute im Jobcenter Saalekreis über die praktische Umsetzung des Job-Turbos informiert, mit dem mehr ausländische Beschäftigte auf dem Arbeitsmarkt ankommen sollen.
Arbeitsstaatssekretärin Susi Möbbeck (Foto): „Der Arbeits- und Fachkräftebedarf ist auch im Saalekreis sehr hoch. Über 1.200 Stellen sind unbesetzt. Das inländische Arbeitskräftepotential kann diesen Bedarf nicht decken. Mit dem Job-Turbo wollen wir deshalb das Arbeitsmarktpotential von Geflüchteten erschließen. Der zügige Arbeitsmarktzugang, berufsbegleitende Sprachkurse und mehr Sprachanwendung im Berufsalltag zeigen zunehmend Wirkung: Über 1.000 Geflüchtete aus den Asylherkunftsländern und 150 Ukrainerinnen und Ukrainer sind im Saalekreis bereits im Berufsleben angekommen. Wegbereiter für die erfolgreiche Arbeitsvermittlung ist das Jobcenter des Saalekreises. Allen Mitarbeitenden ein herzliches Dankeschön für das Brückenbauen zwischen Arbeitssuchenden und Unternehmen.“
Anke Gaudig, kommissarische Betriebsleiterin des Jobcenters, betonte: „Wir gehen neue Wege beim Absolventenmanagement. Kurz vor dem Ende der Sprachkurse werden bereits Gespräche zu den beruflichen Möglichkeiten auf dem deutschen Arbeitsmarkt geführt und realistische Einstiegschancen erarbeitet. Wir beschleunigen die Prozesse, indem wir für unsere Kunden Bewerbertage und Jobmessen organisieren, um Arbeitsuchenden und Arbeitgebern ein unkompliziertes Kennenlernen zu ermöglichen. 8 Veranstaltungen fanden im ersten Halbjahr 2024 statt. In diesem Jahr haben bereits 355 ausländische Personen im Saalekreis eine Beschäftigung aufgenommen. Das ist ein Anteil von 37,2 Prozent, Tendenz steigend.“
Die nächste Jobbörse „Wege in den Arbeitsmarkt“, die sich auch an Geflüchtete richtet, wird am 17. September 2024 im Merseburger Ständehaus stattfinden. Ziel der Veranstaltung ist es, Beschäftigungsaufnahmen anzubahnen. Das kann beispielsweise über Praktika in Unternehmen gelingen. Zudem wird über Unterstützungsangebote informiert, um fachliche oder sprachliche Defizite auszugleichen.
Hintergrund
Der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt bleibt schon jetzt nur durch die rund 59.000 ausländischen Arbeitskräfte stabil. Mit Stand Mai 2024 sind in Sachsen-Anhalt bereits 5.500 Ukrainerinnen und Ukrainer sowie 11.500 Menschen aus den Hauptasylherkunftsländern – Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien – berufstätig.
Während zwischen 2016 und 2023 die Zahl der deutschen Beschäftigten um 26.000 gesunken ist, stieg die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte um mehr als 37.000. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit ausländischer Staatsbürgerschaft hat sich verdreifacht. Immer mehr Menschen aus den Hauptasylherkunftsländern schaffen den Schritt in den Arbeitsmarkt: Ihre Zahl hat sich zwischen 2016 und 2023 sogar verachtfacht.
Text/Foto: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung am 23. August 2024