ESKALATION IN NAHOST: „Schreckliche Nachricht!“ Israels Armee findet sechs tote Geiseln in Gaza

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Die israelische Armee hat die Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen geborgen. Das gab das MilitĂ€r am frĂŒhen Morgen offiziell auf seinem Telegram-Kanal bekannt. Am Vorabend hatte die Armee zunĂ€chst den Fund mehrerer Leichen bekanntgegeben, ohne dabei nĂ€here Einzelheiten zu nennen.

Nach stundenlanger PrĂŒfung der IdentitĂ€t der Leichen herrscht nun Gewissheit. «Wir alle wachen auf mit der schrecklichen Nachricht, dass sechs weitere tote Geiseln gefunden wurden, die von der Hamas getötet wurden», schrieb der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, auf der Plattform X.

Die sechs Ermordeten seien in einem unterirdischen Tunnel im Gebiet Rafah im SĂŒden des umkĂ€mpften Gazastreifens gefunden und nach Israel ĂŒberfĂŒhrt worden, teilte die Armee mit. Alle sechs Opfer waren demnach beim TerrorĂŒberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres als Geiseln genommen und in den Gazastreifen entfĂŒhrt worden. «Nach unserer ersten EinschĂ€tzung wurden sie von Hamas-Terroristen brutal ermordet, kurz bevor wir sie erreichten», sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Morgen.

Bei den Opfern handelt es sich um vier MĂ€nner – Hersh Goldberg-Polin (23), Alexander Lobanov (32), Almog Sarusi (27) und Ori Danino (25) – sowie zwei Frauen – Carmel Gat (40) und Eden Jeruschalmi (24). Laut dem Forum der Angehörigen der EntfĂŒhrten waren zumindest fĂŒnf der sechs Opfer am 7. Oktober vom Nova-Musikfestival in der Negev-WĂŒste entfĂŒhrt worden, das nahe der Grenze zum Gazastreifen stattfand.

Insgesamt verschleppten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen an jenem Tag mehr als 250 Menschen aus Israel in das abgeriegelte KĂŒstengebiet. Im Laufe einer einwöchigen Waffenruhe Ende November ließ die Hamas 105 Geiseln frei. Im Gegenzug entließ Israel 240 palĂ€stinensische HĂ€ftlinge aus GefĂ€ngnissen. Vereinzelt konnten Geiseln von der israelischen Armee befreit werden – teils unter hohem Blutzoll fĂŒr die palĂ€stinensische Zivilbevölkerung bei diesen MilitĂ€reinsĂ€tzen, fĂŒr die Israel international ebenso in der Kritik steht wie fĂŒr den Gaza-Krieg an sich. Wie viele der in Gaza verbliebenen Geiseln noch am Leben sind, ist nicht bekannt.

Erfolgsaussichten der GesprÀche in Kairo unklar

Ob es zu einer weiteren Vereinbarung ĂŒber eine Waffenruhe und Freilassung von EntfĂŒhrten kommen kann, ist offen. Seit geraumer Zeit fĂŒhren die USA, Ägypten und Katar in Kairo VermittlungsgesprĂ€che ĂŒber ein Abkommen, das eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln vorsieht. Die GesprĂ€che sind allerdings festgefahren. Israel und die Hamas verweigern direkte Verhandlungen mit der Gegenseite.

Hauptstreitpunkt ist derzeit die Frage, wie lange israelische Truppen am Philadelphi-Korridor an der Grenze zu Ägypten stationiert bleiben dĂŒrfen. Israels Sicherheitskabinett beschloss kĂŒrzlich, an der Kontrolle des Korridors festzuhalten.

Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 01. September 2024