Der russische PrĂ€sident Wladimir Putin reist ungeachtet eines wegen mutmaĂlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine vom Internationalen Strafgerichtshof erlassenen Haftbefehls in die Mongolei. Russlands Nachbar erkennt den Strafgerichtshof an und mĂŒsste den Kremlchef bei dessen Aufenthalt am Dienstag (3. September) in Ulan Bator eigentlich festnehmen. Moskau sieht das aber gelassen und wegen der freundschaftlichen Beziehungen beider LĂ€nder keine Gefahr fĂŒr Putin, wie Kremlsprecher Dmitri Peskow erklĂ€rte. Es ist Putins erste Reise seit Beginn seines Angriffskrieges gegen die Ukraine in ein Land, das Mitglied des Gerichts in Den Haag ist.
Bisher hatte Putin auf Reisen in Staaten, in denen ihm eine Festnahme droht, verzichtet und sich vertreten lassen. Peskow bejahte die Frage, ob der Haftbefehl Thema bei der Reisevorbereitung gewesen sei. «NatĂŒrlich, alle Aspekte der Visite wurden akribisch vorbereitet», sagte er der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Und: «Nein, es gibt keine BefĂŒrchtungen.»
Die Ukraine rief die Mongolei auf, sich an die Regeln des Gerichts zu halten und Putin festzunehmen und nach Den Haag auszuliefern. Putin sei nicht nur fĂŒr die Verschleppung ukrainischer Kinder verantwortlich, die Hauptvorwurf des Haftbefehls ist, erklĂ€rte das AuĂenministerium in Kiew. Putin und die russische FĂŒhrung seien fĂŒr den aggressiven Krieg gegen die Ukraine und fĂŒr GrĂ€ueltaten gegen das ukrainische Volk verantwortlich.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 02. September 2024