Bonn/Berlin, 14. Februar 2022. Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Alexander Graf Lambsdorff (Foto), will keine Details zu den möglichen Sanktionen gegenüber Russland im Falle eines Einmarsches in die Ukraine nennen. Im phoenix-Interview sagte Lambsdorff über denkbare Maßnahmen: „Wenn man sie jetzt im Einzelnen auflisten würde, dann würde man es ja im Kreml möglich machen, genau zu kalkulieren, das und das wird der wirtschaftliche Schaden sein.“ Lambsdorff fordert deshalb „Mut zur Ungewissheit“ seitens Deutschlands und der Europäischen Union. Das Einzige, was wirklich klar sein müsse sei, „dass sie umfassend sind und viel weiter gehen als alles, was wir in der Vergangenheit hatten.“ Weiter erklärte er, dass Sanktionen auch für Deutschland und Europa schmerzhaft wären und viel kosten würden.
Mit Blick auf die Reisen von Bundeskanzler Olaf Scholz nach Kiew und Moskau habe Lamsdorff die Hoffnung, „dass die Diplomatie doch noch zur Deeskalation führen kann.“ Scholz könne mit seinen Verhandlungen dazu beitragen, weil „er Teil eines Westens ist, der den Frieden will.“ Deutschland und Russland seien vielfältig und tief miteinander verbunden. Das könne sich positiv auf die Verhandlungen auswirken: „In dem Moment, in dem Olaf Scholz bei ihm am Tisch sitzt, sitzt Deutschland da am Tisch als Teil des Westens, als Teil des gemeinsamen Europas.“
Text / phoenix-Presseteam
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