Rund einen Monat nach Beginn der ukrainischen Offensive im russischen Gebiet Kursk hĂ€lt Kremlchef Wladimir Putin die Ziele der FĂŒhrung in Kiew fĂŒr gescheitert. Ziel der ukrainischen StreitkrĂ€fte sei es gewesen, Russland in Unruhe zu versetzen, damit es seinen VorstoĂ im Donbass stoppe, sagte Putin. «Ist dem Gegner das gelungen? Nein, nichts hat er erreicht», sagte der PrĂ€sident auf einer Plenarsitzung beim Ăstlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok am Pazifik. Vielmehr gebe es nun so viele russische Eroberungen im Gebiet Donezk, wie seit langem nicht mehr, weil Kiew lieber seine «nicht schlecht ausgebildeten Einheiten» in Kursk und nicht im eigenen Land kĂ€mpfen lasse.
Die russische Gesellschaft sei konsolidiert, es gebe auch immer mehr Freiwillige fĂŒr den Fronteinsatz, sagte Putin. Nach seiner Darstellung haben die russischen StreitkrĂ€fte damit begonnen, die ukrainische Armee aus der Grenzregion im Gebiet Kursk herauszudrĂ€ngen. «Wir mĂŒssen vor allem an die Menschen denken, die schwere PrĂŒfungen durchmachen und unter diesen TerroranschlĂ€gen leiden», sagte Putin. Die Lage habe sich insgesamt stabilisiert.
Der ukrainische PrĂ€sident Wolodymyr Selenskyj hatte die am 6. August begonnene Offensive damit begrĂŒndet, den Druck auf Russland auch fĂŒr Verhandlungen ĂŒber einen gerechten Frieden erhöhen zu wollen. Er hatte den Einmarsch von rund 10.000 Soldaten als Erfolg bezeichnet, nachdem sie dort Dutzende Ortschaften und Hunderte Quadratkilometer unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Besonders hob Selenskyj hervor, es seien viele russische Kriegsgefangene genommen worden fĂŒr den einen möglichen neuen Austausch.
Putin spricht wieder von Verhandlungsbereitschaft
Nach Beginn der Kursk-Offensive hatte die russische FĂŒhrung sich eher negativ geĂ€uĂert ĂŒber die Möglichkeit kĂŒnftiger Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew ĂŒber ein Ende des Konflikts. In Wladiwostok bekrĂ€ftigte Putin nun aber wieder die Bereitschaft zu Verhandlungen auf Grundlage der Vereinbarungen, die kurz nach Kriegsbeginn 2022 zwischen Delegationen aus Moskau und Kiew in Istanbul getroffen worden waren.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 06. September 2024