Der Bundesrechnungshof kritisiert laut „Spiegel“ „erhebliche MĂ€ngel und Risiken“ in der Haushaltsplanung der Regierung. Eine Konsolidierung des „aus den Fugen geratenen Bundeshaushalts“ habe nicht stattgefunden, urteilt der Rechnungshof demnach. Er riet den Abgeordneten dem Magazin zufolge davon ab, den von der Regierung vorgelegten Nachtragshaushalt 2024 zu beschlieĂen und kritisierte auch den Haushaltsentwurf 2025. Teile der Vorlage seien mit dem Budgetrecht des Bundestags „kaum vereinbar“.
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht nannte die Kritik des Rechnungshofs „an den unzulĂ€ssigen Haushaltstricks der Ampel“ bemerkenswert. „Wir fordern die Bundesregierung auf, einen neuen Etatentwurf vorzulegen“, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. „Anstatt bei Investitionen und Renten zu kĂŒrzen, sollten bis zu 50 Milliarden Euro mit einer Asylwende, der Streichung der Waffenmilliarden an die Ukraine und einem Kurswechsel in der Energiepolitik eingespart werden.“
Der Bundestag beginnt am Dienstag mit der Debatte ĂŒber den Haushaltsentwurf. Die Verabschiedung ist fĂŒr Ende November geplant.
Unterdessen will die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht die Asylzahlen nach eigenen Worten mit einer «sehr radikalen MaĂnahme» senken. Sie fordert eine Regel, «dass nur diejenigen in Deutschland noch ein Asylverfahren und auch Anspruch auf Leistungen haben, die nicht aus einem sicheren Drittstaat einreisen – und die Beweispflicht liegt beim Antragsteller». Damit wĂŒrde sich die Chance auf ein Verfahren auf eine «verschwindende Minderheit» reduzieren, sagte Wagenknecht in Berlin.
Deutschland ist von Staaten der EuropĂ€ischen Union umgeben, die automatisch als sichere Drittstaaten gelten. Nach jetziger Praxis dĂŒrfen Ankommende in Deutschland um Asyl bitten. Damit beginnt ein PrĂŒfverfahren, das Monate oder Jahre dauern kann. WĂ€hrenddessen werden die Menschen untergebracht und versorgt. Nach Wagenknechts Vorschlag dĂŒrfte wohl fast keiner der Einreisenden auf dem Landweg mehr Asyl beantragen.
«Das wĂ€re eine sehr radikale MaĂnahme», sagte Wagenknecht. Aber es sei der Punkt erreicht, wo man ein Stoppzeichen setzen mĂŒsse. GrundsĂ€tzlich unterstĂŒtze sie auch ZurĂŒckweisungen bei der Einreise, doch seien 4000 Kilometer deutscher Grenze sehr schwer zu kontrollieren. Ihr Modell wĂ€re ein «wesentlich verlĂ€sslicheres Mittel als die ZurĂŒckweisungen, die natĂŒrlich nur relativ unvollstĂ€ndig möglich sind», meinte die Vorsitzende des BĂŒndnis Sahra Wagenknecht.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender / BSW am 10. September 2024