Halle (Saale). Sachsen-Anhalt hat zum zweiten Mal den Landesgleichstellungspreis verliehen. Im Rahmen einer Festveranstaltung in den Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) überreichten Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne, Staatssekretärin Susi Möbbeck und Landesgleichstellungsbeauftragte Sarah Schulze die mit bis zu 1.000 Euro dotierten Preise. Prämiert wurden fünf Projekte und Engagierte aus Stendal, Magdeburg, Halle (Saale) und dem Harz, die sich in den Bereichen KiTa, Sport, Kultur und Migrationsarbeit für gelebte Gleichstellung einsetzen. 30 Projekte und Einzelpersonen wurden für einen der Preise vorgeschlagen.
Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne sagte: „In ganz Sachsen-Anhalt engagieren sich Menschen jeden Tag für Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit. Unter dem Motto ‚Demokratie braucht Gleichstellung. Gleichstellung braucht Demokratie‘ wollen wir dieses Engagement mit dem Gleichstellungspreis ins Rampenlicht rücken. Wir möchten mehr Menschen dazu ermutigen, für eine moderne und gleichberechtigte Gesellschaft einzutreten. Der Einsatz für Frauenrechte und Gleichstellung braucht alle Demokratinnen und Demokraten.“
Sarah Schulze, Landesbeauftragte für Frauen- und Gleichstellungspolitik, betonte: „In einer Zeit, in der Frauenfeindlichkeit an Zuspruch gewinnt und gleichstellungspolitische Errungenschaften in Frage gestellt werden, wollen wir mit dem Gleichstellungspreis gelebtes Engagement für Geschlechtergerechtigkeit besonders ehren. Alle Preistragenden machen sich in besonderem Maße für ein gleichberechtigtes Sachsen-Anhalt stark. Dieses Engagement ist für eine vielfältige, freie und offene Gesellschaft unverzichtbar.“
Die Preistragenden
Stärkung der Demokratie durch geschlechtersensible Bildung
Der mit 1.000 Euro dotierte Preis geht an die KiTa Wahrburg in Stendal. In der Einrichtung trägt das Projekt „Little People Big Dreams – Starke Mädchen und Frauen“ dazu bei, tradierte Geschlechterrollen zu hinterfragen und die damit verbundenen Klischees zu überwinden. Das Projekt beschränkt sich nicht nur auf den KiTa-Alltag selbst, sondern bindet das familiäre Umfeld der Kinder aktiv mit ein.
Geschlechtergerechtigkeit durch Teilhabe
In dieser Kategorie erhält das Projekt „SolidariSkate Magdeburg“ einen mit 500 Euro dotieren Preis. Die Engagierten engagieren sich für die gleichberechtigte Teilhabe in der Skate-Subkultur – unabhängig vom Geschlecht. Damit werden Frauen, Lesben und andere queere Personen für das Skateboarding begeistert und gestärkt, um Skateboarding in der Stadt Magdeburg zu einem integrativen und inklusiven Ort zu entwickeln.
500 Euro erhält das Kulturkollektiv Magdeburg e.V. für das Projekt „KunstKurve 2024“. Das Projekt macht auf die anhaltende Ungleichheit zwischen den Geschlechtern im künstlerischen Bereich aufmerksam. In der bildenden Kunst werden Künstlerinnen durchschnittlich 22 Prozent schlechter bezahlt als Künstler. Zugleich hat der sogenannte Gender-Show-Gap zur Folge, dass Frauen ihre Werke seltener in Ausstellungen präsentieren und verkaufen können. Das Projekt Kunstkurve will diese Ungleichbehandlung korrigieren und zur besseren Sichtbarkeit weiblicher Künstlerinnen beitragen, indem Künstlerinnen unabhängig von Alter, Herkunft, oder Unterstützungsbedarf ihre Werke ausstellen können.
Hass, Hetze und Antifeminismus bekämpfen
In dieser Kategorie erhält der Verein ROSA e.V. aus Halle (Saale) für das Projekt „Rolling Safespace“ den mit 1.000 Euro dotierten Gleichstellungspreis. Anliegen des Projektes ist es, geflüchteten Frauen kultur- und gendersensible Unterstützung in einem geschützten Raum zur Verfügung zu stellen. In dem Verein engagieren sich Frauen ehrenamtlich für eine antirassistische und diskriminierungsfreie Humanitäre Hilfe in der Flüchtlings- und Migrationspolitik.
Herausragendes Einzelengagement
Für ihr fast 50-jähriges Engagement im Frauensport erhält Andrea Paul aus dem Harz einen mit 500 Euro dotierten Gleichstellungspreis. Seit 1976 engagiert sich Frau Paul ehrenamtlich im Sport, ist langjährige Übungsleiterin und im Vorstand des Kreissportbundes Harz für den Frauensport zuständig. Sie engagiert sich für den Ausbau und die stärkere Sichtbarkeit des Frauensports und die Weiterentwicklung der Gleichstellungsstrategie des Landessportbundes. Ihr Engagement für Gleichstellung strahlt über den Landkreis Harz und über den Sportbereich hinaus aus.
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung am 12. September 2024
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