Die Kurzarbeit in der deutschen Industrie ist in den vergangenen Monaten leicht gestiegen und dĂŒrfte auch weiter zunehmen. Demnach fuhren im August 14,3% der teilnehmenden Firmen in der Industrie Kurzarbeit, nach 12,5% im Mai. FĂŒr die kommenden drei Monate erwarten dies 23%, nach 18,8% im Mai â wobei die Erwartung seit 2022 immer ĂŒber dem tatsĂ€chlichen Stand lag. Im langjĂ€hrigen Vergleich ist die Kurzarbeit leicht erhöht.
Der Anstieg ist angesichts der schlechten Wirtschaftslage in der Industrie vergleichsweise gering. âDies ist allerdings kein positives Zeichen. Vielmehr verdeutlicht es, dass viele betroffene Unternehmen die Krise als sehr schwerwiegend ansehen. Deshalb scheinen sie trotz ArbeitskrĂ€fteknappheit eher BeschĂ€ftigung abzubauen oder Standorte zu verlagern, statt diese mit Hilfe von Kurzarbeit zu ĂŒberbrĂŒckenâ, sagt ifo-Experte Sebastian Link.
Der Schwerpunkt der Nennungen von Kurzarbeit liegt bei den Möbelherstellern mit einem Anteil von 29,2%, gefolgt von der Metallerzeugung mit 27,7, den Herstellern elektrischer AusrĂŒstungen mit 23,1%, dem Maschinenbau mit 19,8% und der Autobranche mit 19,3. In der Chemie hingegen wurde keine nennenswerte Kurzarbeit berichtet.
Die Bundesagentur fĂŒr Arbeit gab die Zahl der Kurzarbeiter im Juni mit 232.000 an, nach 215.000 im Mai, wobei diese ĂŒberwiegend auf das Verarbeitende Gewerbe entfielen. WĂ€hrend der Corona-Zeit betrug sie zeitweise sogar 6 Millionen.
Text/Foto: ifo Institut am 13. September 2024