Die EU-Partner haben laut Bundeskanzler Olaf Scholz VerstĂ€ndnis fĂŒr einen hĂ€rteren Kurs der Bundesregierung in der FlĂŒchtlingspolitik. „Alle wissen, dass wir uns im Rahmen des europĂ€ischen Rechts bewegen, aber da unsere Möglichkeiten maximal ausnutzen. Das ist auch notwendig“, sagte Scholz am Sonntag im usbekischen Samarkand. Der SPD-Politiker verwies auf seine Telefonate mit EU-KommissionsprĂ€sidentin Ursula von der Leyen und einigen EU-Regierungschefs am Freitag und Samstag. „Alle verstehen, dass die Zahl derjenigen, die nach Deutschland irregulĂ€r kommen, zu groĂ ist“, fĂŒgte er hinzu. Es sei deshalb ein nachvollziehbares Interesse der deutschen Regierung, dafĂŒr zu sorgen, „dass wir diese Dinge durch ein gutes Management irregulĂ€rer Migration in den Griff kriegen“. Dazu gehöre auch das neue Prinzip, an allen deutschen Grenzen Kontrollen vorzunehmen. Zuvor hatte es Kritik etwa aus Polen und Ăsterreich an ZurĂŒckweisungen gegeben.
Auch Innenministerin Nancy Faeser (SPD) betonte, dass Deutschland mit den ab Montag ausgeweiteten Kontrollen an allen deutschen Grenzen keinen Alleingang in Europa vollziehe. „Dabei handeln wir weiterhin eng abgestimmt mit unseren Nachbarstaaten“, erklĂ€rte die SPD-Politikerin am Sonntag kurz vor Beginn der Kontrollen. Der Reise- und Pendlerverkehr sowie Wirtschaft und Handel sollten so wenig wie möglich beeintrĂ€chtigt werden. „Wie das geht, zeigen die bereits seit lĂ€ngerem gut laufenden Binnengrenzkontrollen zu Polen, Tschechien, Ăsterreich und der Schweiz.“ Es gĂ€be keine flĂ€chendeckenden, sondern gezielte Kontrollen, um KriminalitĂ€t zu bekĂ€mpfen und die irregulĂ€re Migration zu begrenzen. Zeitweise BeeintrĂ€chtigungen des Verkehrs an den Grenzen könnten aber nicht ausgeschlossen werden.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 16. September 2024