Mit Erleichterung reagiert der Handelsverband Deutschland (HDE) auf die heutigen Corona-Beschlüsse der Bund-Länder-Runde. Demnach sollen 2G- und 3G-Zugangsbeschränkungen für den Einzelhandel flächendeckend entfallen. Der HDE fordert zudem, diese für die Pandemiebekämpfung nicht geeigneten Maßnahmen auch für künftige Corona-Notfälle auszuschließen.
„Es war höchste Zeit und schon längst überfällig, dass die erwiesenermaßen im Kampf gegen die Pandemie nutzlosen 2G- und 3G-Beschränkungen im Einzelhandel fallen. Es ist vollkommen klar, dass der Einkauf mit Maske und Abstand eine sichere Angelegenheit ist. Der föderale Flickenteppich der letzten Wochen muss nun endlich ein Ende haben. Corona-Maßnahmen dürfen keine Frage des persönlichen Empfindens einzelner Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten sein, es muss um harte Fakten gehen“ so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Einschnitte seien für viele Händler brutal, deshalb gelte es stets, zielgerichtet zu handeln. Es sei gut, dass die Entscheidungsträger aus der Politik nun erkennbar wieder diesen Pfad der Vernunft beschreiten wollten.
„Wir müssen deutlich machen, dass sich der 2G-Irrweg der vergangenen Wochen nie mehr wiederholen darf. Deshalb sollte die Politik klar formulieren, dass 2G- und 3G-Zugangsbeschränkungen beim Einkauf auch künftig nicht mehr in den Instrumentenkasten der Pandemiebekämpfung gehören“, so Genth weiter. Der Handel erwarte da ein klares Bekenntnis. Auch die künstliche Unterscheidung zwischen Handel mit täglichem und nicht-täglichem Bedarf dürfe bei Corona-Maßnahmen keine Rolle mehr spielen. Denn das Infektionsrisiko sei unabhängig vom angebotenen Sortiment im gesamten Einzelhandel sehr gering.
Um möglichst sicherzugehen, dass man bei allen Unwägbarkeiten und möglichen Mutationen im kommenden Herbst nicht erneut vor großen Herausforderungen mit einschneidenden Maßnahmen stehe, gehe es jetzt insbesondere auch um die schnelle Einführung einer Corona-Impfpflicht. „Nach allem, was wir heute wissen, ist die Corona-Impfung das vielversprechendste Instrument, um bevorstehenden Verschlechterungen der Lage gut gerüstet entgegen treten zu können. Deshalb muss der Bundestag hier jetzt entschlossen handeln“, so Genth weiter. Die Freiwilligkeit habe leider nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt. Der Handel selbst hat im Rahmen seiner Impfkampagne „Leben statt Lockdown“ in den vergangenen Monaten bereits mehr als 600.000 Impfdosen in Einkaufszentren verimpft. Zudem werben viele Geschäfte mit Plakaten und Flyern für die Vorteile der Impfung.
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