BMW M Motorsport – Indianapolis 8 Hour: Charles Weerts gewinnt IGTC-Fahrertitel – Team WRT triumphiert in Krimi-Finale

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Indianapolis. Große Freude für BMW M Motorsport: In einem echten Herzschlagfinale haben Sheldon van der Linde (RSA), Dries Vanthoor und Charles Weerts (beide BEL) beim Indianapolis 8 Hour triumphiert. Im Ziel hatte das Trio im #31 BMW M4 GT3 vom Team WRT einen Vorsprung von 0,260 Sekunden auf Rang zwei. Damit sicherte sich BMW M Werksfahrer Weerts beim Saisonfinale der Intercontinental GT Challenge den Fahrertitel. In der GT World Challenge America powered by AWS schnappten sich Justin Rothberg und Robby Foley (beide USA) im #29 BMW M4 GT3 von Turner Motorsport den Titel in der Pro-Am-Klasse. 

Den Grundstein legte das Team am Start: In wenigen Kurven brachte van der Linde den #31 BMW M4 GT3 im Design von Premium Technology Partner Shell von Rang vier auf Platz zwei. Nach dem ersten Fahrerwechsel übernahm Weerts auf dem Motorsport Speedway dann die Führung, die lange Zeit Bestand haben sollte. Zwischenzeitlich lag das Trio vom Team WRT eine halbe Minute vor dem Rest des Feldes.

Doch einige Safety-Car-Phasen machten den Vorsprung für van der Linde, Vanthoor und Weerts zunichte, wirbelten das Feld durcheinander und sorgten in der Schlussphase für einen echten Krimi: Vanthoor fuhr in der letzten Rennstunde auf Rang zwei – in Schlagdistanz zum führenden Porsche, der aufgrund einer Zeitstrafe einen Vorsprung von fünf Sekunden herausfahren musste. Am Ende reichte es für den #31 BMW M4 GT3: 0,260 Sekunden gaben den umjubelten Ausschlag zum Sieg.

Damit verteidigte das Team WRT seinen Triumph aus dem vergangenen Jahr: 2023 hatten van der Linde und Vanthoor gemeinsam mit Philipp Eng (AUT) in Indianapolis gewonnen. Weerts sicherte sich mit dem Sieg den Titel in der Fahrerwertung der IGTC. Zuvor hatte er bereits bei den 24h Nürburgring (GER) und den 24h Spa-Francorchamps (BEL) als Dritter auf dem Podium gestanden.

Das Schwesterauto wurde in den USA dagegen vom Pech verfolgt: Wegen eines Motorwechsels nach dem Qualifying musste der #33 BMW M4 GT3 von Augusto Farfus (BRA), Dan Harper (GBR) und Max Hesse (GER) vom letzten Startplatz ins Rennen gehen. Harper sorgte in der Anfangsphase für Spektakel und arbeitete sich in seinem ersten Stint von Rang 23 auf Platz sechs nach vorne. Zwischenzeitlich lag das Trio vom Team WRT sogar auf Podestkurs. Doch wegen eines Defekts am Heckdiffusor fiel der #33 BMW M4 GT3 erst zurück und musste das Rennen schließlich eine knappe Stunde vor Schluss aufgeben.

Der #99 BMW M4 GT3 mit BMW M Werksfahrer Connor de Phillippi von Random Vandals Racing, der ebenfalls in der IGTC Pro-Kategorie gestartet war, fiel nach einem starken Beginn mit technischen Defekten aus dem Rennen um das Podest.

In der Fanatec GT World Challenge America powered by AWS, die beim Indianapolis 8 Hour ebenfalls ihr Saisonfinale hatte, feierten Justin Rothberg und Robby Foley (beide USA) den Titel in der Pro-Am-Wertung. An der Seite von Patrick Gallagher (USA) holten sie im #29 BMW M4 GT3 von Turner Motorsport Rang zwei in der Pro-Am-Klasse und sicherten sich damit ebenfalls in einem Herzschlagfinale den Titel. Am Ende setzten sie sich mit nur einem Punkt vor ihren Herstellerkollegen durch – und profitierten dabei vom Pech von Neil Verhagen (USA) und Samantha Tan (CAN), die als Führende in das Saisonfinale gegangen waren. An der Seite von John Capestro-Dubets (USA) ereilte den #38 BMW M4 GT3 von ST Racing früh im Rennen ein technischer Defekt, der das Trio zu weit zurückwarf.

Das Schwesterauto, der #28 BMW M4 GT3 mit BMW M Werksfahrer Eng kam in der Pro-Kategorie auf Rang fünf. Der #8 BMW M4 GT3 vom Team Flying Lizard Motorsports mit BMW M Werksfahrer Nick Yelloly am Steuer wurde nach einem technischen Problem Neunter in der Pro-Am-Kategorie.

Stimmen nach dem Rennen:

Vincent Vosse (Teamchef Team WRT): „Das war eine enge Kiste. Natürlich ist es ein außergewöhnlicher Erfolg. Es ist unser erster Sieg in der IGTC in diesem Jahr. Nach Monza hat das Team einen fantastischen Job gemacht. Leider haben wir den #33 BMW M4 GT3 wegen eines Problems mit dem Heckdiffusor verloren. Dadurch konnten wir leider nicht um den Herstellertitel kämpfen. Aber ich freue mich sehr für die Jungs und für Charles, dass er die Meisterschaft gewonnen hat.“

Charles Weerts (Team WRT, #31 BMW M4 GT3, Fahrer-Champion): „Ich bin unheimlich glücklich, den Fahrertitel gewonnen zu haben. Das hier mit einem Sieg zu schaffen, ist unglaublich. Wir wissen, wie schnell der Porsche ist, aber wir sind ein fehlerfreies Rennen gefahren. Ich bin sehr stolz auf mich, aber auch auf BMW M Motorsport. Ein solcher Erfolg ist nur möglich dank der Arbeit der Teams und meiner verschiedenen Teamkollegen, die mich auf dem Weg zu diesem Titel unterstützt haben. Ein riesiges Dankeschön an alle. Danke an BMW M Motorsport, dass sie uns ein ausgezeichnetes Auto und ein ausgezeichnetes Team zur Verfügung gestellt haben. Ich bin sehr glücklich.“

Max Hesse (Team WRT, #33 BMW M4 GT3, DNF): “Wir hatten Pech, dass unser Auto zu spät ankam, da der Container von einem Streik betroffen war. Wir haben das Wochenende also aus dem Hintertreffen gestartet, haben uns aber gut durchgekämpft. Nach unserem soliden Qualifying haben wir den Motor gewechselt und mussten von ganz hinten starten. Wir hatten aber eine sehr gute Pace, waren nach zwei Stunden in den Top 3 und haben die gesamte Zeit um Rang zwei gekämpft. Mit zwei Stunden Restzeit hatten wir dann leider einen technischen Defekt und konnten damit BMW M Motorsport nicht dabei unterstützen, den Herstellertitel zu gewinnen. Das tut sehr weh, vor allem für das Team, das Nachtschicht um Nachtschicht geschoben hat, um das Auto bereit zu machen. Sie haben einen großartigen Job gemacht. Danke an das Team.“

Robby Foley (Turner Motorsport, #29 BMW M4 GT3, Pro-Am-Champion): „Es ist ein unglaublicher Tag für alle bei Turner und BMW M Motorsport. Wir hatten  ein großartiges Auto. Wir wussten, dass wir einfach im Rennen bleiben und konstant fahren müssen. Es ist ein großartiges Ergebnis für das Team. Danke an Justin, dass er dieses Jahr ein ausgezeichneter Teamkollege war.“

Samantha Tan (ST Racing, #38 BMW M4 GT3, P19): „Wir sind mit einem großen Vorsprung in der Gesamtwertung ins Rennen gegangen. Wir wussten, dass wir einfach ein sauberes Rennen fahren und ins Ziel kommen mussten. Wir waren gut vorbereitet und haben alles gegeben. Wir hatten einen großartigen ersten Stint. Aber dann ging alles bergab, als wir die Probleme bekommen haben. Die Jungs haben so schnell gearbeitet, wie sie nur konnten. Wir sind wieder rausgefahren und haben gepusht: Ich meine, es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist. Wir hatten großartige Boxenstopps und herausragende Stints von Neil und JCD. Aber dann ist das Problem erneut aufgetreten. Leider haben wir die Saison nun einen Punkt hinter den Titelträgern beendet. Aber wir können erhobenen Hauptes sein, hatten eine unglaubliche Saison. Ich weiß, wir können stolz sein, was wir erreicht haben und welche Fortschritte wir über die Saison gemacht haben.“

Foto: Indianapolis (USA), 3-6 October 2024. Intercontinental GT Challenge, IGTC, Team WRT, Dries Vanthoor, Sheldon van der Linde, Charles Weerts, Shell. (c) BMW AG