Orgelkonzert mit ehemaligem Thomasorganist Ullrich Böhme im Magdeburger Dom

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Sonntag, 20.10.2024 ab 16.00 Uhr im Hauptschiff des Magdeburgers Domes an der Paradies- und Hauptorgel

Die Magdeburger Dommusik freut sich besonders, den ehemaligen Thomasorganisten Ullrich Böhme an der Paradies- und Hauptorgel des Magdeburger Domes am Sonntag, dem 20.10.2024 um 16:00 Uhr begrüßen zu dürfen.

„Dieser Organist verschwindet als Person hinter der Musik, in die er gleichermaßen skrupulös wie virtuos eintaucht. Seine Finger, seine Füße suchen nicht nach Effekten, sondern nach Tiefe, nach Substanz, nach Wahrhaftigkeit.“ so schrieb die Leipziger Volkszeitung über Ullrich Böhmes Spielweise.

Im Magdeburger Dom beginnt er zunächst an der Paradiesorgel mit dem spanischen Komponisten Pablo Bruna, der auch als Hoforganist von König Philipp IV. aus Spanien beschäftigt war.

Danach geht die Reise von Spanien weiter zum italienischen Komponisten Girolamo Frescobaldi, der neben Sweelinck als einer der bedeutendsten Komponisten des 17. Jahrhunderts gilt. Seine Kompositionen haben in seinen vielfältigen Variationen auch Anknüpfungspunkte zu italienischen Tänzen. Neben Orgelwerken komponierte Frescobaldi auch Vokalmusik.

Der Orgelnachmittag setzt sich mit Matthias Weckmann als weiterem Zeitgenosse aus dem

17. Jahrhundert fort. Einer seiner Lehrer war Heinrich Schütz, der ihm viel Wissen zum Komponieren vermittelte und freundschaftlich mit ihm verbunden war. Stationen führten ihn nach Dresden, Hamburg und Kopenhagen und gründete später das Hamburger Collegium.

Nach dem Wechsel an die große Orgel lässt Ullrich Böhme Johann Adam Reincken, einen der wichtigsten Komponisten der Norddeutschen Orgelschule, erklingen. Er widmete sich besonders auch der Orgelimprovisation, sodass ihm auf diesem Gebiet ein besonders ausgezeichneter Ruf vorauseilte. Gegenstand von Reinkens Interesse sind auch immer wieder Choräle.

Wenn es um ausgezeichnete Orgelimprovisatoren geht, ist auch Olivier Messiaen unbedingt zu nennen, der einen neuen, modernen Stil in seinen Orgelwerken verwirklichte. Er avancierte später zum Professor für Komposition und war u.a. der Lehrer von Karlheinz Stockhausen.

Ein weiteres spannendes Werk bringt Ullrich Böhme auch an diesem Nachmittag mit Musik des zeitgenössischen Komponisten Tilo Medek. In seinem Stück B-A-C-H zeigt er sehr viele experimentelle Muster und nutzt die Orgel in ihrer ganzen Variabilität

Abgeschlossen wird das Konzert klassisch mit Bachs „An Wasserflüssen Babylon“ aus den „Achtzehn Leipziger Chorälen“ und dem Präludium und der Fuge in D-Dur.

Vita Ullrich Böhme

Ullrich Böhme war mehr als 35 Jahre lang Thomasorganist an der Kirche, an der Johann Sebastian Bach als Thomaskantor wirkte. In dieser Zeit prägte er das musikalische Leben der Thomaskirche und der Musikstadt Leipzig. Konzertreisen führten ihn in viele Länder Europas, nach Nordamerika und nach Japan, China, Südkorea und Australien. Mit viel Lob seitens der Fachpresse wurden seine zahlreichen Solo-CD-Einspielungen bedacht.

Er gab den Anstoß zur Restaurierung der großen Sauer-Orgel der Thomaskirche und entwarf das Konzept der neuen Bach-Orgel von Gerald Woehl, das in seiner Art einmalig ist und in der Orgelwelt Aufsehen erregte. 1994 wurde er zum Professor ernannt, 2022 verlieh ihm die Universität Leipzig eine Honorarprofessur.

2015 begab er sich auf die Spuren des großen Thomaskantors und fuhr den Bach-Pilgerweg von Arnstadt nach Lübeck mit dem Fahrrad nach.

Für das Magazin des Leipziger Bach-Archivs ist er nicht nur in Leipzig die uneingeschränkte Autorität in Sachen Bach und Orgel.

Ullrich Böhme ist einer der wirkungsmächtigsten Organisten unserer Zeit. … Die einzigartige Verbindung von menschlicher Demut und künstlerischer Grandezza prägt sein Spiel bis in den letzten Ton.

Tcikets gibt es an der Tageskasse für 12 € / erm. 10 €, ab 15:00 Uhr.

Weitere Infos unter: www.magdeburgerdommusik.de

Oder telefonisch bei Isabel Tönniges unter: 0160-4263749

Foto der Orgel (c) Max Fuchs