Universitätsmusikdirektor Jens Lorenz wird für sein Lebenswerk mit dem Musikpreis des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und ist die höchste Auszeichnung des Landes Sachsen-Anhalt auf dem Gebiet der Musik.
Staatsminister und Minister für Kultur Rainer Robra beglückwünscht den neuen Preisträger: „Jens Lorenz hat sich durch seine langjährige, erfolgreiche Tätigkeit als Universitätsmusikdirektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, sein unermüdliches Engagement für die musikalische Bildung und Förderung junger Menschen sowie die Sichtbarkeit von Musikensembles aus Sachsen-Anhalt in herausragender Weise um die Musiklandschaft Sachsen-Anhalts verdient gemacht.“
Eine fünfköpfige Jury berät den Kulturminister zur Preisvergabe: „Mit Jens Lorenz wird ein Künstler und Lehrender geehrt, der über Jahrzehnte hinweg die musikalische Landschaft Sachsen-Anhalts maßgeblich prägte. Als Universitätsmusikdirektor war er verantwortlich für die künstlerische Leitung und Organisation zahlreicher musikalischer Projekte und Konzerte, die sowohl Studierende als auch die breite Öffentlichkeit begeisterten.“ Durch die Preisverleihung an Lorenz werde „seine Förderung der musikalischen Bildung junger Menschen“ geehrt.
Innerhalb seines künstlerischen Schaffens richtet sich das besondere Augenmerk auf die Pflege und Aufführung unbekannter Werke mitteldeutscher Komponisten. Der Beschäftigung mit dem Zerbster Hofkapellmeister Johann Friedrich Fasch kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. In den letzten Jahren konnten somit viele weitestgehend unbekannte Kompositionen z.B. von Johann Friedrich Fasch, Georg Philipp Telemann, Philipp Heinrich Erlebach, Friedrich Wilhelm Zachow und Johann Friedrich Reichardt wieder zum Erklingen gebracht werden.
Jens Lorenz, geboren in Leipzig, studierte Dirigieren an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar und nahm an Meisterkursen u. a. bei Helmuth Rilling und Kurt Masur teil. Er war seit 2002 Universitätsmusikdirektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, leitete den Universitätschor Halle „Johann Friedrich Reichardt“ und war Dozent für Chor- und Orchesterleitung am Institut für Musik.
Mit dem Universitätschor Halle hat er u.a. Oratorien von J. S. Bach, G. F. Händel, G. P. Telemann und W. A. Mozart sowie Faurés Requiem, „Elias“ und die Chorsinfonie „Lobgesang“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, Dvoráks „Stabat mater“, die „Messa da Requiem“ von G. Verdi, „Ein deutsches Requiem“ von J. Brahms, die „Carmina burana“ von C. Orff und das „Liverpool – Oratorio“ von Paul Mc Cartney aufgeführt. Dabei arbeitete er mit verschiedenen hervorragenden Orchestern wie dem Händelfestspielorchester, der Staatskapelle Halle, der Anhaltischen Philharmonie oder dem Prager Barockorchester sowie namhaften Solisten zusammen. Der Universitätschor Halle hat in 15 europäischen Ländern gastiert und konnte bei internationalen Chorwettbewerben und Festivals mehrfach Preise erringen.
Die Stadt Zerbst verlieh ihm 1995 den Fasch-Preis und der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt im Jahr 2012 die Ehrennadel des Landes.
Die Preisverleihung findet am 14. November 2024 im Festsaal der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur statt.
Hintergrund
Seit 2015 vergibt das Land Sachsen-Anhalt den Musikpreis des Landes Sachsen-Anhalt, ab 2016 im zweijährlichen Rhythmus. Der mit 10.000 Euro dotiere Preis richtet sich an Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Musikschaffen und Interpretation, die ein anerkanntes Lebenswerk nachweisen können oder durch ihre bisherige Arbeit eine Weiterentwicklung zu hohen künstlerischen Leistungen erwarten lassen und so einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Musik in Sachsen-Anhalt leisten. Erster Preisträger war Prof. Dr. Friedrich Krell aus Wernigerode. 2016 wurde der Musikpreis der Anhaltischen Philharmonie Dessau, 2018 an Zsolt-Tihamer Visontay und 2020 an Frau Prof. Ragna Schirmer aus Halle (Saale) verliehen. Zuletzt erhielt 2022 der Komponist Jakob Ullmann den Landesmusikpreis.
Foto: Universitätsmusikdirektor Jens Lorenz (c) Staatskanzlei und Ministerium für Kultur am 23. Oktober 2024