Alltagsrassismus und Fremdenhass sind immer noch weit verbreitet – vor allem im Osten Deutschlands. Warum haben es Menschen aus anderen Kulturen und mit anderer Hautfarbe hier besonders schwer? Und wie könnte man das ändern? Darüber diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg am 21. Februar 2022. Zu sehen ist der MDR-Talk ab 20.30 Uhr im Livestream auf mdr.de/tv und auf dem MDR-YouTube-Kanal sowie um 22.10 Uhr im MDR-Fernsehen und im Anschluss in der ARD Mediathek.
Tägliche Beleidigungen auf der Straße, die Wohnung oder der Arbeitsplatz, die man nicht bekommt, tätliche Angriffe mit schlimmen Folgen. Für Menschen mit dunklerer Hautfarbe, Menschen, die dem Aussehen nach vermeintlich nicht aus Deutschland stammen oder auch nur einen fremd klingenden Familiennamen tragen, ist das trauriger Alltag.
Einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zufolge sind etwa zwölf Prozent der Deutschen „fremdenfeindlich“ eingestellt. Das zeigt: Alltagsrassismus und Fremdenhass gibt es in ganz Deutschland. Aber im Osten Deutschlands ist die Zahl der Übergriffe bezogen auf die Einwohnerzahl größer, erleben Betroffene nach eigener Aussage mehr Diskriminierung als in Westdeutschland. Laut einer Erhebung der Antidiskriminierungsstellen in Sachsen-Anhalt spüren Betroffene die Folgen solcher Einstellungen vor allem im öffentlichen Raum, in Schulen und Universitäten, bei der Suche nach Wohnraum und auf der Arbeit.
In der Folge verlassen Betroffene die Region, weil sie sich anderswo willkommener fühlen. Es gehen Menschen, die in Forschung und Wissenschaft arbeiten, die als Arbeitskräfte in der Pflege dringend gebraucht würden, die als Nachbarn, Freunde, Kolleginnen und Kollegen eine Bereicherung sein könnten. Gerade im Osten könnten Überalterung und Bevölkerungsschwund so gestoppt werden.
Ist Alltagsrassismus tatsächlich in Ostdeutschland ein besonderes Problem? Stecken Stereotype und Vorurteile in uns allen? Und wie lassen sie sich nachhaltig und wirkungsvoll überwinden?
Zu Gast bei Anja Heyde und Stefan Bernschein sind Menschen, die ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus, Fremdenfeindlichkeit und Zuwanderung schildern, die zum Thema forschen und die sich ganz praktisch für ein besseres Miteinander einsetzen:
- Katharina Warda, Soziologin und Autorin,
- Detlef Gürth (CDU), Landtagsabgeordneter aus Sachsen-Anhalt,
- Birgit Glorius, Migrationsforscherin an der TU Chemnitz,
- Hardo Pacyna, Vorsitzender IG „offen. bunt. anders.“ Wittenberg/Gräfenhainichen,
- Björn Koch und Mahdi Hosseini, Fußballer vom SV Grana im Burgenlandkreis sowie
- Hans Goldenbaum, Multikulturelles Zentrum Dessau.
Stefan Bernschein trifft vorab Betroffene in Dessau. Zuschauerinnen und Zuschauer können sich über Facebook oder per E-Mail unter faktist@mdr.de an der Diskussion beteiligen.