Mit einem öffentlichen Aufruf machen Gewerkschaften, SozialverbĂ€nde und prominente UnterstĂŒtzer*innen gegen die Neuregelung der Hinzuverdienstgrenze bei Minijobs mobil. âWir protestieren gegen die geplante Ausweitung der so genannten Minijobs und fordern die Abgeordneten aller demokratischer Parteien auf, dieses Vorhaben der Regierungskoalition zu stoppenâ, heiĂt es in dem Aufruf, den die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) am Mittwoch zur Unterzeichnung und Weiterverbreitung veröffentlicht hat. Am heutigen Mittwoch soll der entsprechende Gesetzentwurf vom Bundeskabinett beschlossen werden.
âDie Ausweitung der Hinzuverdienstgrenze auf 520 Euro ist eine krasse Fehlentscheidung der Ampelkoalition. Damit ist Altersarmut, insbesondere von Frauen, programmiert. Denn sie werden die Hauptleidtragenden dieser Entscheidung seinâ, kritisierte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke (Foto). Von der Entscheidung betroffen seien bundesweit rund sieben Millionen BeschĂ€ftigte, rund 70 Prozent der ausschlieĂlich geringfĂŒgig entlohnten BeschĂ€ftigten seien Frauen.
Trotz der negativen Effekte des deutschen Minijob-Modells wĂŒrden mit der geplanten Anhebung âsozialpolitische Fehler der Vergangenheit fortgeschriebenâ, heiĂt es weiter im Aufruf. Den TrĂ€gern der gesetzlichen Sozialversicherung werde damit zudem ein Einnahmeminus in Höhe von rund 800 Millionen Euro aufgebĂŒrdet. Dabei habe gerade die Pandemie deutlich gemacht, wie krisenanfĂ€llig Minijobs seien.
Foto/Text ver.di