Luise Amtsberg, Beauftragte der Bundesregierung fĂŒr MenschenrechtsÂpolitik und humanitĂ€re Hilfe, erklĂ€rt anlĂ€sslich des Internationalen Tags der Menschenrechte:
“ Wir können die Menschenrechte nur schĂŒtzen, wenn wir ĂŒber Menschenrechtsverletzungen informiert sind. Heute vor 56 Jahren wurde die Allgemeine ErklĂ€rung der Menschenrechte verabschiedet. Um sie mit Leben zu fĂŒllen, mĂŒssen sich die Kameras und Mikrophone dorthin richten, wo Menschenrechtsverletzungen stattfinden.
Pressefreiheit ist nicht nur Bedingung, sondern auch Gradmesser fĂŒr die Einhaltung der Menschenrechte. Je mehr Menschenrechte weltweit unter Druck stehen, desto zentraler wird die Pressefreiheit und der Schutz derjenigen, die sie verteidigen. Weltweit wurden in diesem Jahr bereits 56 Journalistinnen und Medienschaffende getötet, 548 Personen befinden sich in Haft. In den palĂ€stinensischen Gebieten sind mit Abstand die meisten Journalistinnen ums Leben gekommen, denn der Gazastreifen ist aktuell der tödlichste Ort fĂŒr Journalistinnen weltweit. Es darf nicht sein, dass Journalistinnen fĂŒr ihre unerlĂ€ssliche Arbeit mit ihrem Leben bezahlen.
AuĂenministerin Baerbock hat bereits am 14.10.2022 gemeinsam mit Kulturstaatsministerin Roth mit der Hannah-Arendt-Initiative ein Schutzprogramm ins Leben gerufen, das gefĂ€hrdete Journalistinnen weltweit bei ihrer unentbehrlichen Arbeit schĂŒtzt und unterstĂŒtzt. Denn wie Hannah Arendt sagte: âIn dem Moment, in dem wir keine freie Presse mehr haben, kann alles passieren“. Die Pressefreiheit ist einer der wichtigsten Grundpfeiler der freiheitlich-demokratischen Ordnung. Ohne informierte Entscheidungen gibt es keine Demokratie. Der Schutz von Menschenrechtsverteidigerinnen, die sich fĂŒr Presse- und Informationsfreiheit einsetzen, hat deshalb höchste PrioritĂ€t.
Journalistinnen wie der PalĂ€stinenser Wael al-Dahdouh und die Ukrainerin Nataliya Gumenyuk, die neben Anderen mit den diesjĂ€hrigen Press Freedom Awards von Reporter ohne Grenzen ausgezeichnet wurden, verdienen unseren höchsten Respekt. Grade in bewaffneten Konflikten mĂŒssen Menschenrechtsverteidigerinnen wie sie besser geschĂŒtzt werden.
Quelle: AuswÀrtiges Amt am 10. Dezember 2024
Foto: Luise Amtsberg (c) Timo Wilke