Magdeburg. Ist das Kunst oder kann das weg? Wie und wann diese scherzhafte Frage entstand, ist nicht bekannt. Meist wird ihr Ursprung mit der unabsichtlichen Zerstörung von Kunstwerken des Künstlers Joseph Beuys (1921 – 1986) in Verbindung gebracht. Für sein Werk „Fettecke“ hatte er beispielsweise an der Wand fünf Kilogramm Butter angebracht. Die Installation wurde bei Reinigungsarbeiten einfach weggewischt. Ähnliche und noch kuriosere Geschichten lässt der Klarinettist Georg Dengel, am Freitag, den 13. Dezember 2024 in der Magdeburger Wobau-Galerie bei einem Konzert aufleben. Ab 19 Uhr heißt es im Rahmen der aktuellen Beuys-Ausstellung in der Goldschmiedebrücke 15: „Joseph, lieber Joseph – Eine Anspielung“.
Dengel ist Solo-Künstler der Magdeburgischen Philharmonie und gebürtiger Düsseldorfer. Als er vor über 30 Jahren seine Stelle als Solo-Klarinettist in Magdeburg antrat, hätte er sich nicht vorstellen können, hier jemals eine Ausstellung über Joseph Beuys zu erleben. Nun lässt er in der Wobau-Galerie Erinnerungen an seine Kinder- und Jugendzeit aufleben und nimmt die Zuhörer mit in diese Zeit der gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Umbrüche. Neben seinem musikalischen Können wird er dabei mit persönlichen Geschichten um und mit Joseph Beuys aufwarten.
Er selbst war zu Beuys‘ Zeiten noch ein Dreikäsehoch, hat aber durch seinen in der Kulturszene Düsseldorfs aktiven Vater in den 60er und 70er Jahren die Ausstellungen, Happenings und künstlerischen Strömungen hautnah miterleben können. Jeden Sonntag besuchte die Familie die Kunsthalle in der Altstadt oder die Kunstsammlung NRW. Die Ankündigung der Beuys-Ausstellung in Magdeburg weckte sehr viele Erinnerungen an seine Heimatstadt.
Eine davon ist die Geschichte von der „Fettecke“, die Beuys in einem Raum der Düsseldorfer Kunstakademie installiert hatte und die von Reinigungskräften kurzerhand in den Müll befördert wurde. Aber auch Werke des britischen Streetart-Künstlers Banksy erlitten dasselbe Schicksal, weil sich die Graffitis im öffentlichen Raum befanden und nicht als wertvolle Kunst erkannt wurden.
Eintrittskarten können für 16 € (inkl. Führung durch die Ausstellung) vorab direkt in der Wobau-Galerie oder per E-Mail unter galerie@wobau-magdeburg.de bestellt werden. Eine Abendkasse gibt es am 13. Dezember ab 18 Uhr.
www.wobau-magdeburg.de/wobaugalerie
Quelle: Christian Schulze / agentur pres(s)tige
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