Investitionserwartungen sinken deutlich

Veröffentlicht in: ifo Institut | 0

Die Unternehmen haben ihre InvestitionsplĂ€ne deutlich gekĂŒrzt. Die ifo Investitionserwartungen fĂŒr das laufende Jahr sind im November auf -9,0 Punkte gefallen, nach -0,1 Punkten im MĂ€rz. „Wegen der strukturellen Standortprobleme und der hohen Unsicherheit ĂŒber die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen halten sich Unternehmen bei ihren Investitionen zurĂŒck“, sagt ifo Konjunkturexpertin Lara Zarges. Auch fĂŒr das Jahr 2025 planen die Unternehmen weniger Investitionen. Der Saldo fĂŒr 2025 deutet mit -6,6 Punkten jedoch an, dass der RĂŒckgang geringer ausfĂ€llt als in diesem Jahr.

Im Verarbeitenden Gewerbe haben die Unternehmen ihre Investitionserwartungen fĂŒr das laufende Jahr deutlich reduziert. Der Saldo sank von 1,4 Punkten im MĂ€rz auf -8,8 Punkte im November. Vor allem die nicht-energieintensiven Branchen investieren zurĂŒckhaltender. Der Saldo sank von +0,3 Punkten auf -11,6 Punkte. „Die Hersteller von elektrischen AusrĂŒstungen sind besonders pessimistisch“, sagt Zarges. Hier fielen die Erwartungen auf -21,0 Punkte, nach -8,4 Punkten im FrĂŒhjahr. Auch die Maschinenbauer fahren ihre Investitionen zurĂŒck, von +7,5 Punkten auf -6,2 Punkte. Dies gilt auch fĂŒr den Fahrzeugbau, der seine Erwartungen von +1,3 Punkten im MĂ€rz auf -10,5 Punkte im November korrigierte. Hingegen stiegen in den energieintensiven Branchen die Erwartungen fĂŒr das laufende Jahr von -4,3 Punkten im MĂ€rz auf -2,6 Punkte im November. Vor allem die chemische Industrie investierte mehr als zuletzt geplant. Ihre Investitionserwartungen erhöhten sich von +3,1 Punkten auf +12,6 Punkte.

FĂŒr das kommende Jahr bleiben die Unternehmen der nicht-energieintensiven Branchen pessimistisch. Der Saldo stieg gegenĂŒber dem laufenden Jahr jedoch leicht auf -8,4 Punkte. Insbesondere der Fahrzeugbau will seine Investitionen nicht weiter zurĂŒckfahren (-0,4 Punkte). In den energieintensiven Industriebranchen erwartet dagegen ein grĂ¶ĂŸerer Anteil der Unternehmen (-4,5 Punkte) fĂŒr das kommende Jahr einen RĂŒckgang der Investitionen als im laufenden Jahr. In der chemischen Industrie sind die Erwartungen fĂŒr das Jahr 2025 wieder negativ (-2,6 Punkte).

Der Handel investiert besonders zurĂŒckhaltend. FĂŒr das laufende Jahr fiel der Saldo von -13,3 Punkten auf -15,0 Punkte. Im kommenden Jahr planen die Unternehmen noch weniger zu investieren (-18,0 Punkte). Die Dienstleister haben ihre PlĂ€ne fĂŒr das laufende Jahr ebenso deutlich angepasst, von +2,5 Punkten auf -7,5 Punkte. Im kommenden Jahr wollen die Dienstleister ihre Investitionen etwas weniger kĂŒrzen (-3,0 Punkte).

Text/Foto: ifo Institut am 13. Dezember 2024