Berichte über angeblich vereitelte Anschläge der Ukraine auf ranghohe russische Militärs sorgen derzeit für Aufmerksamkeit. Solche Operationen sind keineswegs unwahrscheinlich, wie bereits der Anschlag auf einen hochrangigen General der russischen ABC-Truppen zeigt – ein Vorfall, zu dem sich die Ukraine bekannt hatte. Solche Aktionen dienen nicht nur der Abschreckung, sondern sollen auch die Führungsstrukturen der russischen Streitkräfte destabilisieren. Gleichzeitig könnten solche Meldungen Teil russischer strategischer Kommunikation sein, um eigene Erfolge zu suggerieren.
Die Kriegslage zu Weihnachten bleibt angespannt: Russische Angriffe konzentrieren sich weiterhin auf die kritische Energieinfrastruktur der Ukraine, begleitet von Offensiven auf Cherson im Süden und Kupjansk im Norden. Russland nutzt dabei seine technologische Überlegenheit mit Raketen und Drohnenschwärmen, um Terror unter der Zivilbevölkerung zu verbreiten – ein klarer Verstoß gegen das Völkerrecht.
Auf ukrainischer Seite bleibt Personal eines der Hauptprobleme. Obwohl die Ukraine mit Entschlossenheit kämpft, wurde sie bisher vom Westen nicht ausreichend befähigt, sogenannte „Multidomain Operations“ durchzuführen – koordinierte Operationen über Land, Luft, See, Cyber und Weltraum. Die Verzögerungen bei Waffenlieferungen und Einsatzfreigaben haben die Ukraine daran gehindert, den Krieg strategisch in die Tiefe zu führen.
Mit Blick auf den 20. Januar, wenn Donald Trump möglicherweise erneut als US-Präsident ins Amt eingeführt wird, wächst die Unsicherheit. Trump hatte bereits einen Friedensplan angekündigt, doch derzeit sieht es nicht nach einem nahenden Verhandlungsfrieden aus. Wladimir Putin scheint bestrebt, bis zu diesem Datum möglichst viele Geländegewinne zu erzielen und die Ukraine maximal zu schwächen, um eine stärkere Verhandlungsposition zu erreichen.
Die NATO und die EU betonen indes, dass allein die Ukraine darüber entscheiden darf, unter welchen Bedingungen Friedensgespräche geführt werden. Bis dahin bleibt die Lage fragil, und die kommenden Wochen könnten entscheidend für die weitere Entwicklung des Konflikts sein.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 27. Dezember 2024