- Nachfrage nach Bauleistungen bleibt hinter Bundestrend zurĂŒck
- BautÀtigkeit insgesamt unter Vorjahrsniveau
Im Kalenderjahr 2021 registrierte das ostdeutsche Bauhauptgewerbe im Hinblick auf die Auftragsentwicklung einen gewissen Zuwachs im Vergleich mit dem Vorjahr, gleichzeitig ging die BautĂ€tigkeit zurĂŒck. âInsgesamt hat sich die Nachfrage nach Bauleistungen in Ostdeutschland zwar positiv entwickelt, allerdings mĂŒssen wir feststellen, dass diese ausgesprochen deutlich hinter der entsprechenden Entwicklung in Westdeutschland zurĂŒckblieb. Mit Blick in die Zukunft muss abgewartet werden, wie der Russland-Ukraine-Konflikt, die Corona-Pandemie und die weiterhin sehr hohen Baumaterialpreise diese Entwicklung beeinflussen“, erklĂ€rte Dr. Robert Momberg, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. (BIVO) nach Bekanntgabe der Jahresergebnisse im Bauhauptgewerbe fĂŒr Betriebe mit 20 und mehr BeschĂ€ftigten durch das Statistische Bundesamt.
- Auftragseingang: Ăffentlicher Bau bricht ein
Das Gesamtauftragsvolumen des ostdeutschen Bauhauptgewerbes betrug 2021 knapp 18,0 Mrd. Euro und ĂŒbertraf damit den Vergleichswert des Vorjahres um 1,9 Prozent. Das höchste Wachstum wies dabei der Wohnungsbau auf. In diesem Segment erreichten die AuftrĂ€ge einen Volumenwert von 4,1 Mrd. Euro. GegenĂŒber 2020 war das ein Plus von 12,2 Prozent. Zuwachs verzeichnete auch der Wirtschaftsbau. Hier belief sich der Auftragseingang auf 7,3 Mrd. Euro und war damit um 3,0 Prozent höher als im Jahr zuvor. Im Ăffentlichen Bau sanken die Bestellungen dagegen in Relation zu 2020 um 4,7 Prozent auf 6,5 Mrd. Euro ab. âDie Auftragsentwicklung in Ostdeutschland blieb 2021 mit einem Zuwachs von unter zwei Prozent klar hinter der in Westdeutschland zurĂŒck, wo sich das Ordervolumen um rd. elf Prozent erhöhte, bei BauauftrĂ€gen der Ăffentlichen Hand verlief die Entwicklung im Osten gar diametral entgegengesetzt zu der in den alten LĂ€ndern“, merkte Momberg an.
- Umsatz: Vorjahresergebnis wird insgesamt leicht unterschritten
Das Bauhauptgewerbe in Ostdeutschland erzielte 2021 Umsatzerlöse in Höhe von insgesamt rd. 20,2 Mrd. Euro. Das entsprach im Vorjahresvergleich einem RĂŒckgang um 0,5 Prozent. Am stĂ€rksten ging der Wohnungsbau zurĂŒck. Mit einem Umsatzaufkommen von 4,8 Mrd. Euro fuhr er ein um 2,7 Prozent schlechteres Ergebnis ein als 2020. Im Ăffentlichen Bau erreichten die UmsĂ€tze 7,1 Mrd. Euro und verfehlten damit das Vorjahresergebnis um 0,4 Prozent. Im Wirtschaftsbau stiegen die Erlöse um 0,7 Prozent auf 8,4 Mrd. Euro an. âAngesichts der schleppenden Nachfrageentwicklung erwarten wir momentan fĂŒr das erste Quartal 2022 kaum Steigerungen der BautĂ€tigkeit, die ĂŒber die saisonal ĂŒbliche FrĂŒhjahrsbelebung hinausgehen“, erklĂ€rte Momberg mit Blick auf die nĂ€chsten Monate.
Verbandsgebiet Jahr 2021
Sachsen-Anhalt
- Nachfrage nach Bauleistungen auf Vorjahresniveau
- BautÀtigkeit 2021 insgesamt unter der des Vorjahres
- Zahl der BeschÀftigten weitgehend stabil (-0,1 %)
Im Bauhauptgewerbe von Sachsen-Anhalt wurde 2021 ein Gesamtauftragsvolumen in Höhe von 2,4 Mrd. Euro erfasst, was im Grunde dem Vorjahresergebnis entsprach (+0,2 %). Einen starken Anstieg verzeichneten die Order im Wohnungsbau. Der Auftragswert erreichte hier 0,3 Mrd. Euro und damit ein Plus von 13,9 Prozent in Bezug auf 2020. Auch der Wirtschaftsbau registrierte mit einem Ordervolumen von 1,1 Mrd. Euro Zuwachs (+5,4 %). Anders der Ăffentliche Bau, wo mit einem Bestellwert von unter 1,0 Mrd. Euro die Auftragshöhe von 2020 um 8,3 Prozent verfehlt wurde. Allerdings traf das nicht auf den StraĂenbau zu. Dieser verbuchte mit 0,6 Mrd. Euro ein geringfĂŒgig besseres Ergebnis als im Jahr zuvor (+0,7 %).
Die Umsatzerlöse betrugen 2021 insgesamt 2,7 Mrd. Euro und fielen damit um 1,4 Prozent geringer aus als 2020. Im Wohnungsbau erreichte der Jahresumsatz 0,4 Mrd. Euro, was einen RĂŒckgang um 12,8 Prozent entsprach. Im Wirtschaftsbau sanken die Erlöse um 4,9 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro, im Ăffentlichen Bau stiegen sie dagegen um 7,4 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro an, darunter im StraĂenbau um 3,7 Prozent auf 0,5 Mrd. Euro.
—-
Berlin
- Deutliches Nachfrageplus in allen Bausparten
- BautĂ€tigkeit im Wohnungsbau und im Wirtschaftsbau rĂŒcklĂ€ufig
- BeschĂ€ftigtenzahl wĂ€chst gegenĂŒber Vorjahr um 5,8 Prozent
Das Auftragsvolumen der Unternehmen des Berliner Bauhauptgewerbes erreichte 2021 ein Gesamtjahresergebnis von 3,5 Mrd. Euro, was einem Zuwachs von 25,2 Prozent auf 2020 entsprach. Das höchste Wachstum verzeichnete 2021 der Wohnungsbau. Hier stiegen die AuftragseingĂ€nge um 36,9 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro an. Im Ăffentlichen Bau summierten sich die Bestellungen auf 0,7 Mrd. Euro. Das war ein Plus von 24,2 Prozent. Im StraĂenbau wurde ein Ordervolumen von 0,3 Mrd. Euro registriert (+4,9 %). Der Wirtschaftsbau verzeichnete mit einem Auftragswert von 1,0 Mrd. Euro ein um 9,8 Prozent besseres Ergebnis.
Der Gesamtumsatz des Bauhauptgewerbes lag 2021 bei 3,6 Mrd. Euro und damit unter dem von 2020 (-2,4 %). Lediglich im Ăffentlichen Bau wiederholte sich mit Erlösen in Höhe von knapp 0,8 Mrd. Euro das Vorjahresergebnis (+0,1 %). Dies betraf allerdings nicht den StraĂenbau, der mit einem Umsatz von 0,3 Mrd. Euro den Vergleichswert von 2020 um 9,3 Prozent verfehlte. Im Wirtschaftsbau sank der Umsatzerlös um 1,7 Prozent auf unter 1,3 Mrd. Euro, im Wohnungsbau um 4,1 Prozent auf rd.1,6 Mrd. Euro.
—-
Brandenburg
- Nachfrage nach Bauleistungen auf Vorjahresniveau
- BautĂ€tigkeit geht insgesamt zurĂŒck
- Zahl der BeschÀftigten steigt um 3,7 Prozent an
2021 registrierte das Bauhauptgewerbe in Brandenburg einen Gesamtauftragseingang von knapp 3,0 Mrd. Euro. Das entsprach lediglich dem Vorjahresergebnis (+0,0 %). Ausschlaggebend dafĂŒr war eine nicht unerhebliche Abnahme der Nachfrage nach Bauleistungen im Wohnungsbau. Der Auftragseingang verringerte sich in diesem Segment um 5,2 Prozent auf 0,7 Mrd. Euro. Ebenfalls negativ verlief die Entwicklung im Ăffentlichen Bau. Hier gab es Bestellungen im Wert von knapp 1,0 Mrd. Euro. Das entsprach in Relation zu 2020 einem RĂŒckgang um 3,8 Prozent. Lediglich der StraĂenbau verbuchte mit einem Auftragswert von 0,5 Mrd. Euro Zuwachs (+5,4 %). Auch der Wirtschaftsbau, sein Auftragsvolumen belief sich auf 1,3 Mrd. Euro, erreichte ein positives Ergebnis (+6,2 %).
Das Bauhauptgewerbe erzielte 2021 Umsatzerlöse in Höhe von 3,8 Mrd. Euro. Das waren 3,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Besonders unbefriedigend gestaltete sich die BautĂ€tigkeit im Wohnungsbau. Der Umsatz sank hier um 8,2 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro. Auch der Wirtschaftsbau konnte mit einem Umsatz von 1,5 Mrd. Euro sein Vorjahresergebnis nicht erreichen (-2,2 %). Im Ăffentlichen Bau gab es mit einem Gesamtumsatz von rd. 1,1 Mrd. Euro ein geringes Wachstum (+0,7 %). ZurĂŒckzufĂŒhren war dies ausschlieĂlich auf die UmsĂ€tze im StraĂenbau, die mit 0,6 Mrd. Euro um 14,6 % ĂŒber denen von 2020 lagen.
—-
Sachsen
- Positive Nachfrageentwicklung lediglich im Wohnungsbau
- Gesamtumsatz verzeichnet Wachstum
- Zahl der BeschĂ€ftigten gegenĂŒber 2020 leicht positiv (+0,2 %)
Das sĂ€chsische Bauhauptgewerbe erhielt 2021 AuftrĂ€ge mit einem Gesamtvolumen von 5,5 Mrd. Euro. GegenĂŒber dem Vorjahr war das ein RĂŒckgang von 2,9 Prozent. Besonders stark gingen die AuftrĂ€ge im Ăffentlichen Bau zurĂŒck. Die Bestellungen sanken hier um 9,6 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro. Auch der StraĂenbau blieb mit AuftrĂ€gen von knapp 0,9 Mrd. Euro davon nicht verschont (-7,9 %). Etwas weniger dramatisch verlief die Entwicklung im Wirtschaftsbau. Dieser registrierte 2021 ein Auftragsvolumen von 2,6 Mrd. Euro und verbuchte ein Ergebnis annĂ€hernd auf Vorjahresniveau (-0,3 %). Der Wohnungsbau verzeichnete mit einem Auftragswert von 0,8 Mrd. Euro ein positives Ergebnis (+10,5 %).
Der Gesamtumsatz der Betriebe des Bauhauptgewerbes erreichte 2021 einen Umfang von 6,2 Mrd. Euro. Das bedeutete einen Zuwachs auf 2020 von 4,1 Prozent. UrsĂ€chlich hing das mit der BautĂ€tigkeit im volumenstarken Wirtschaftsbau zusammen. Hier erhöhte sich das Ergebnis in Relation zum Vorjahr um 4,5 Prozent auf 2,9 Mrd. Euro. Im Wohnungsbau beliefen sich die Erlöse auf 0,9 Mrd. Euro. Das waren 23,7 Prozent mehr als 2020. Der Ăffentliche Bau verzeichnete dagegen eine negative Bilanz. Bei einem Umsatzvolumen von 2,3 Mrd. Euro wurde der Vergleichswert des Vorjahres um 2,7 Prozent verfehlt. Der Umsatz im StraĂenbau sank dabei um 2,2 Prozent auf 1,0 Mrd. Euro.
Foto: Dr. Robert Momberg, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des Bauindustrieverbandes Ost (c) BIVO