Gut sechs Wochen vor der Bundestagswahl am 23. Februar sind im Problembewusstsein der Wahlberechtigten in Deutschland vor allem zwei Themen prĂ€sent: 37 Prozent der Deutschen sehen in den Themen Zuwanderung und Flucht eines der beiden wichtigsten politischen Probleme, um die sich die Politik nach der Wahl vordringlich kĂŒmmern muss (+14 im Vgl. zu Anfang Dezember). Fast ebenso viele (34 Prozent) sagen das von der Wirtschaft (-11). Auf den weiteren PlĂ€tzen folgen die Themen Krieg und Frieden (14 Prozent, -4), Umwelt und Klima (13 Prozent, +1) und soziale Ungerechtigkeit (weiterhin 11 Prozent). Das hat eine reprĂ€sentative Umfrage von infratest dimap unter 1.323 Wahlberechtigten fĂŒr den ARD-DeutschlandTREND von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.
Noch vor einem Monat hatte das Thema Wirtschaft diese Rangliste deutlich angefĂŒhrt â mit doppelt so vielen Nennungen wie die Migration. Im Wahlkampf werden aktuell verschiedene wirtschaftspolitische MaĂnahmen diskutiert. Besonders hohe Zustimmung erntet der Vorschlag, steuerfreie ZuschlĂ€ge fĂŒr Ăberstunden von VollzeitbeschĂ€ftigten einzufĂŒhren; fĂŒr mehr als drei Viertel (78 Prozent) wĂŒrde diese MaĂnahme in die richtige Richtung gehen. Staatliche Hilfen fĂŒr Unternehmen, die in Deutschland investieren, befĂŒrworten sieben von zehn Deutschen (71 Prozent). Zwei Drittel (67 Prozent) sprechen sich fĂŒr eine Erhöhung des Mindestlohnes von derzeit 12,82 Euro auf 15 Euro aus.
FĂŒr eine knappe Mehrheit (53 Prozent) wĂŒrde auch eine allgemeine Senkung von Steuern fĂŒr Unternehmen in die richtige Richtung gehen; gut jeder Dritte (35 Prozent) sieht das anders. Knapp jeder Zweite (48 Prozent) spricht sich fĂŒr die Abschaffung der CO2-Abgabe fĂŒr die Nutzung fossiler Brennstoffe aus; vier von zehn (39 Prozent) sind fĂŒr deren Beibehaltung. Zwiegespalten sind die Deutschen beim Vorschlag einer staatlichen KaufprĂ€mie fĂŒr in Deutschland produzierte E-Autos: FĂŒr 44 Prozent geht dieser in die richtige Richtung, fĂŒr 45 Prozent in die falsche. Mehrheitliche Ablehnung erfĂ€hrt die Forderung, die Wirtschaftssanktionen gegen Russland aufzuheben: Sechs von zehn Deutschen (61 Prozent) lehnen das ab; gut jeder Vierte (28 Prozent) stimmt dieser Forderung zu.
Text/Foto: WDR Kommunikation am 09. Januar 2025