Halle (ots) – Nach der Wahlschlappe der Sozialdemokraten bei der Bundestagswahl kommen aus der SPD Sachsen-Anhalts Rufe nach einer personellen Erneuerung. „Wie Saskia Esken mit einem Ergebnis von 13 Prozent in ihrem Wahlkreis noch einen Führungsanspruch haben kann, verstehe ich nicht“, sagte Alexandra Hansen, Vorsitzende des SPD-Kreisverbands Börde, der Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochausgabe)
Die Landesvorsitzende der Jusos, Cassidy-Jane Miethke forderte: „Wir brauchen definitiv einen personellen Wechsel und neue, kommunikationsstarke Vorsitzende.“ Von einem „Bauchgrummeln“ in der Partei über die Führung berichtet Rüdiger Erben, SPD-Vorsitzender im Burgenlandkreis. Eine Entscheidung über die Parteispitze könne nicht bis zum Dezember warten, mahnte er. Der Unmut der Parteibasis drohe sonst den Mitgliederentscheid über einen Koalitionsvertrag zu überschatten.
Chris Henze, SPD-Vorsitzender von Anhalt-Bitterfeld, sieht den geplanten Aufstieg von SPD-Chef Lars Klingbeil zum Fraktionschef im Bundestag kritisch. „Ich frage mich, ob das für die SPD tatsächlich die dringendste zu klärende Frage war“, sagte Henze der MZ. „Ich fand das respektlos gegenüber allen gewählten SPD-Abgeordneten.“