Elterngeld Plus gewinnt weiter an Bedeutung

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  • 1,24 Millionen Frauen und 432 000 MĂ€nner bezogen 2024 Elterngeld; VĂ€teranteil mit 25,8 % leicht rĂŒcklĂ€ufig
  • Anteil der Beziehenden von Elterngeld Plus mit 36,7 % auf neuem Höchstwert
  • Durchschnittliche Dauer des geplanten Elterngeldbezugs 2024 bei Frauen mit 14,8 Monaten weiterhin deutlich lĂ€nger als bei MĂ€nnern mit 3,8 Monaten

Rund 1,67 Millionen Frauen und MĂ€nner in Deutschland haben im Jahr 2024 Elterngeld erhalten. Das waren rund 95 000 oder 5,4 % weniger als im Jahr 2023. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ging die Zahl der MĂ€nner mit Elterngeldbezug im Vorjahresvergleich um 31 000 oder 6,6 % auf 432 000 zurĂŒck, die Zahl der leistungsbeziehenden Frauen um 65 000 oder 5,0 % auf 1,24 Millionen. Damit sank die Zahl der Elterngeldbeziehenden im dritten Jahr in Folge und lag 10,6 % niedriger als 2021. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum ging die Zahl der Geburten nach vorlĂ€ufigen Angaben um etwa 15 % zurĂŒck.

613 000 Bezieherinnen und Bezieher von Elterngeld planten im Jahr 2024 die Inanspruchnahme von Elterngeld Plus, und zwar 42,3 % der berechtigten MĂŒtter und 20,6 % der VĂ€ter. Insgesamt betrug der Anteil der EmpfĂ€ngerinnen und EmpfĂ€nger von Elterngeld, die bei ihrem Elterngeldbezug zumindest anteilig auch Elterngeld Plus einplanten, 36,7 % (2023: 34,8 %). Seit seiner EinfĂŒhrung wird das Elterngeld Plus somit immer stĂ€rker nachgefragt. Zum Vergleich: 2016, im ersten Jahr nach seiner EinfĂŒhrung, entschieden sich 20,1 % der MĂŒtter und 8,2 % der VĂ€ter fĂŒr Elterngeld Plus. Das Elterngeld Plus fĂ€llt monatlich niedriger aus als das sogenannte Basiselterngeld, wird dafĂŒr aber lĂ€nger gezahlt, sodass es insgesamt den gleichen Gesamtbetrag ergibt. Arbeiten beide Elternteile parallel in Teilzeit, können mit dem Partnerschaftsbonus bis zu vier zusĂ€tzliche Monate Elterngeld Plus in Anspruch genommen werden. Von dieser Möglichkeit machten allerdings nur 8,6 % der Beziehenden von Elterngeld Plus Gebrauch.

VÀteranteil in Sachsen am höchsten, im Saarland am niedrigsten

Der VĂ€teranteil ging im Jahr 2024 leicht zurĂŒck auf 25,8 % (2023: 26,2 %). Dies ist der erste nennenswerte RĂŒckgang. Seit 2015 ist der VĂ€teranteil kontinuierlich angestiegen, damals hatte er noch bei 20,9 % gelegen.

Der VĂ€teranteil gibt den Anteil der mĂ€nnlichen Bezieher an allen Elterngeldbeziehenden an. Er wĂŒrde also genau 50 % betragen, wenn bei allen Kindern sowohl der Vater als auch die Mutter gleichermaßen Elterngeld beziehen wĂŒrde.

Spitzenreiter im BundeslĂ€ndervergleich mit einem VĂ€teranteil von 29,5 % im Jahr 2024 war – wie im Vorjahr – Sachsen, gefolgt von Baden-WĂŒrttemberg (28,1 %) und Bayern (27,8 %). Am niedrigsten lag der VĂ€teranteil 2024 – ebenfalls wie im Vorjahr – im Saarland (20,6 %).

Nach wie vor erhebliche Unterschiede zwischen Frauen und MĂ€nnern bei der geplanten Bezugsdauer

Die durchschnittliche Dauer des geplanten Elterngeldbezugs lag bei den Frauen im Jahr 2024 unverĂ€ndert bei 14,8 Monaten. Die von MĂ€nnern angestrebte Bezugsdauer war mit durchschnittlich 3,8 Monaten dagegen deutlich kĂŒrzer und im Vergleich der vergangenen Jahre praktisch konstant (2023: 3,7 Monate; 2022: 3,6 Monate).

Destatis am 24. MĂ€rz 2025

Foto (c) Bundeszentrale fĂŒr politische Bildung