Öffentlicher Schuldenstand steigt um 63,9 Milliarden Euro
Der Öffentliche Gesamthaushalt war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Jahresende 2024 mit 2 509,0 Milliarden Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, stieg die öffentliche Verschuldung damit gegenüber dem Jahresende 2023 um 2,6 % oder 63,9 Milliarden Euro. Gegenüber dem 3. Quartal 2024 stieg die Verschuldung um 0,8 % oder 20,5 Milliarden Euro. Zum Öffentlichen Gesamthaushalt zählen die Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbänden sowie der Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute sowie der sonstige inländische und ausländische Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland.
Schulden des Bundes steigen um 2,1 %
Die Schulden des Bundes waren zum Ende des 4. Quartals 2024 um 2,1 % beziehungsweise 36,5 Milliarden Euro höher als Ende 2023. Ursächlich hierfür war insbesondere der Anstieg der Verschuldung des „Sondervermögen Bundeswehr“ um 295,6 % oder 17,2 Milliarden Euro auf nunmehr 23,0 Milliarden Euro. Die Verschuldung des Sondervermögens „Wirtschaftsstabilisierungsfonds Corona“ hingegen sank binnen Jahresfrist um 40,2 % oder 14,9 Milliarden Euro auf 22,1 Milliarden Euro. Gegenüber dem 3. Quartal 2024 stieg die Verschuldung des Bundes um 0,8 % oder 13,6 Milliarden Euro.
Schulden der Länder erhöhen sich ebenfalls um 2,1 %
Die Länder waren zum Ende des 4. Quartals 2024 mit 606,9 Milliarden Euro verschuldet, das waren 2,1 % oder 12,7 Milliarden Euro mehr als zum Jahresende 2023. Gegenüber dem 3. Quartal 2024 stieg die Verschuldung der Länder um 0,1 % oder 796 Millionen Euro.
Am stärksten stiegen die Schulden gegenüber dem Jahresende 2023 prozentual in Mecklenburg-Vorpommern (+10,9 %), Rheinland-Pfalz (+9,7 %), Brandenburg (+8,9 %) und Hessen (+8,3 %). In Mecklenburg-Vorpommern wurden auslaufende Kredite beim öffentlichen Bereich am Kapitalmarkt (nicht-öffentlicher Bereich) teilweise refinanziert. Der Schuldenanstieg in Rheinland-Pfalz ist im Wesentlichen dadurch begründet, dass im Rahmen des Programms „Partnerschaft zur Entschuldung der Kommunen in Rheinland-Pfalz“ (PEK-RP) zum 31. Dezember 2024 insgesamt 2,8 Milliarden Euro an kommunalen Kassenkrediten vom Land übernommen wurden. Dadurch sank im Gegenzug die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände in Rheinland-Pfalz.
Schuldenrückgänge gegenüber dem Jahresende 2023 wurden lediglich für Niedersachsen (-4,1 %), Thüringen (-1,8 %), Nordrhein-Westfalen (-1,5 %) sowie Sachsen-Anhalt (-0,8 %) ermittelt.
Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände wachsen um 9,5 %
Auch bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden nahm die Verschuldung zum Ende des 4. Quartals 2024 gegenüber dem Jahresende 2023 zu. Sie stieg um 9,5 % oder 14,7 Milliarden Euro auf 169,4 Milliarden Euro. Gegenüber dem 3. Quartal 2024 erhöhten sich die kommunalen Schulden um 3,7 % oder 6,1 Milliarden Euro.
Den höchsten prozentualen Schuldenanstieg gegenüber dem Jahresende 2023 wiesen dabei die Gemeinden und Gemeindeverbände in Mecklenburg-Vorpommern (+17,7 %) auf, gefolgt von Sachsen (+17,3 %), Niedersachsen (+15,0 %), Bayern (+14,0 %) und Nordrhein-Westfalen (+12,8 %). Einen Rückgang der Verschuldung gab es lediglich in Rheinland-Pfalz (-21,3 %) wegen des Entschuldungsprogramms PEK-RP sowie in Thüringen (-4,0 %) und im Saarland (-0,3 %).
Die Verschuldung der Sozialversicherung sank im 4. Quartal 2024 gegenüber dem Jahresende 2023 um 1,4 Millionen Euro (-3,5 %) auf 39,5 Millionen Euro.
Destatis am 26. März 2025
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