Am Abend des Ostermontags versammelten sich zahlreiche Gläubige im Kölner Dom zu einem Gedenkgottesdienst für den verstorbenen Papst Franziskus. In den Fürbitten wurde seiner besonders gedacht. Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln und Teilnehmer des kommenden Konklaves, äußerte sich im Gespräch mit Torsten Kremers tief bewegt über die letzten Stunden des Pontifex.
Franziskus habe, so Woelki, mit seinem letzten öffentlichen Auftritt – dem Ostersegen – noch einmal „alle Kräfte mobilisiert“, um den Gläubigen nahe zu sein. Der Segen am Ostersonntag sei ein Vermächtnis „für die ganze Menschheit“. Der Kardinal hob zudem den Einsatz des Papstes für Flüchtlinge und gesellschaftlich Benachteiligte hervor, der auch in Köln große Projekte wie „Die neuen Nachbarn“ inspiriert habe.
Mit Blick auf das bevorstehende Konklave betonte Woelki, dass der neue Papst auf dem aufbauen müsse, was Franziskus begonnen habe: eine weltumspannende Kirche mit sozialem Auftrag. Es gehe darum, jemanden zu finden, „den Gott für dieses Amt vorgesehen hat“. Die Person müsse in der Lage sein, sowohl die Einheit der Weltkirche zu wahren als auch Orientierung zu bieten – unabhängig davon, ob sie als modern oder traditionell wahrgenommen werde.
Woelki sprach auch über die Herausforderungen der Kirche in Zeiten der Säkularisierung. Das Evangelium müsse so vermittelt werden, dass es Menschen existenziell anspricht. Die Kirche solle sich als „lebensnahe Alternative“ zu einer zunehmend säkularen Gesellschaft begreifen – und auf die großen Sinnfragen unserer Zeit Antworten geben.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 22. April 2025