- Staatsquote damit 2,2 Prozentpunkte ĂŒber dem langjĂ€hrigen Durchschnitt seit 1991
- EU-Durchschnitt im Jahr 2024 bei 49,2 %
Höhere Staatsausgaben haben im Jahr 2024 zu einem Anstieg der Staatsquote auf 49,5 % gefĂŒhrt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, verzeichnete die Staatsquote damit gegenĂŒber dem Vorjahr einen Zuwachs von 1,1 Prozentpunkten (2023: 48,4 %). Der aktuelle Anstieg ist vor allem auf deutlich gestiegene monetĂ€re Sozialleistungen, etwa fĂŒr Renten, Pflege- oder BĂŒrgergeld, sowie auf höhere soziale Sachleistungen wie fĂŒr Klinikbehandlungen oder Pflege zurĂŒckzufĂŒhren. Damit lag der Wert des Jahres 2024 um 2,2 Prozentpunkte ĂŒber dem langjĂ€hrigen Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2024, der 47,3 % betrĂ€gt. Die Staatsquote gibt das VerhĂ€ltnis der Staatsausgaben zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) wieder.
Vergleichsweise hohe Staatsquote 1995 und in den Pandemiejahren 2020/21
Den höchsten Wert in den vergangenen Jahren seit 1991 erreichte die Staatsquote im Jahr 1995 mit 55,2 %. Dieser Höchststand war vor allem auf die Ăbernahme der Schulden der Treuhandanstalt durch das vereinigte Deutschland zurĂŒckzufĂŒhren, die im Staatskonto als geleisteter Vermögenstransfer unter die Staatsausgaben fiel. Weitere Höchstwerte wurden wĂ€hrend der Corona-Pandemie mit 51,1 % im Jahr 2020 und 50,7 % im Jahr 2021 verzeichnet. Damals lieĂen etwa die Beschaffung und DurchfĂŒhrung von Covid-19-Tests und Impfungen sowie Wirtschaftshilfen die Staatsausgaben steigen. Die niedrigsten Werte der Staatsquote wurden in den Jahren 2007 (43,5 %), 2008 (44,4 %) sowie 2014 und 2015 (je 44,5 %) gemessen.
Staatsquote im EU-Durchschnitt 2024 bei 49,2 %
Im Vergleich mit den ĂŒbrigen Mitgliedsstaaten der EuropĂ€ischen Union (EU) lag die Staatsquote in Deutschland zuletzt im Mittelfeld. Der EU-Durchschnitt betrug im vergangenen Jahr 49,2 % (Deutschland: 49,5 %). Am höchsten war die Quote nach Angaben der europĂ€ischen Statistikbehörde Eurostat in Finnland mit 57,6 %, gefolgt von Frankreich (57,1 %) und Ăsterreich (56,3 %). Die niedrigste Staatsquote in der EU wies Irland mit 23,5 % auf, das als Sitz bedeutender multinationaler Konzerne in den vergangenen zehn Jahren ein deutliches BIP-Wachstum verzeichnete. Vergleichsweise niedrige Staatsquoten hatten 2024 auch Malta (38,3 %) und Litauen (39,5 %).
Destatis am 25. April 2025
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