18. bis 27. März 2022 in Telemanns Geburtsstadt
Schirmherr: Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt
Magdeburg. Mit prächtig besetzten Bläserkonzerten Georg Philipp Telemanns beginnen heute die 25. Magdeburger Telemann-Festtage. Das Eröffnungskonzert der Jubiläumsfesttage wird von Blockflötistin Dorothee Oberlinger und ihrem Ensemble 1700 im Kulturhaus AMO gestaltet.
2020 mussten die 25. Magdeburger Telemann-Festtage einen Tag vor Beginn pandemiebedingt abgesagt werden. Die Jubiläumsausgabe fällt 2022 in das 60. Gründungsjahr des Festivals. Das für 2020 geplante Programm wird dabei nicht eins zu eins übernommen, sondern um attraktive Angebote rund um den großen Magdeburger Komponisten ergänzt.
Mit Ausnahme des russischen Ensembles „La voce strumentale“ mit seinem Solisten Dmitry Sinkovsky, deren Reiserouten derzeit nicht gesichert sind, können alle Musikerinnen und Musiker anreisen. Für das Solokonzert des Geigers Dmitry Sinkovsky, konnte kurzfristig einer der Konzertmeister der Akademie für Alte Musik, Bernhard Forck, gewonnen werden.
Die eigene szenische Produktion der 25. Magdeburger Telemann-Festtage widmet sich Telemanns heiteren Intermezzi „Pimpinone“ (Regie: Sandra Leupold, musikal. Leitung: Georg Kallweit) und kommt am Sonnabend, 19.3., 16 Uhr, im Magdeburger Moritzhof zur Premiere. „Pimpinone“ war das erste Bühnenwerk Telemanns, das in Magdeburg 1929 im Zuge seiner Wiederentdeckung auf die Bühne kam. Heute gehört es zu den bekanntesten szenischen Werken des Komponisten.
Neu im Programm sind Aufführungen des musikalischen Hirtenspiels „Pastorelle en Musique“ unter der musikalischen Leitung der Telemann-Preisträgerin des Jahres 2020, Dorothee Oberlinger – eine Produktion der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci.
Zu den weiteren Höhepunkten des ersten Festivalwochenendes gehört neben zahlreichen hochkarätig besetzten Solokonzerten das Konzert „Geistliches Singen und Spielen“, das in drei Erstaufführungen Werkeditionen Studierender der Martin-Luther-Universität Halle präsentiert. Unter der wissenschaftlichen Anleitung von Prof. Dr. Wolfgang Hirschmann wurden drei Kantaten aus Telemanns vollständig erhaltenem Jahrgang „Geistliches Singen und Spielen“ (Eisenach 1710/11) ediert und für den Druck in der Telemann-Ausgabe vorbereitet.
Konzerte mit Ensembles wie der Kölner Akademie, der Rheinischen Kantorei/Das kleine Konzert sowie des Schweizer Ensembles „Les Passions del’Âme“ runden das umfangreiche Konzertangebot des ersten Wochenendes ab.
Die Internationale Wissenschaftlichen Konferenz am 21. und 22. März 2022 im Gesellschaftshaus befasst sich mit dem Thema „Die Evangelien-Passion bei Telemann“.
300 Künstler*innen aus 25 Ländern
Zu den Magdeburger Telemann-Festtagen 2022 werden insgesamt ca. 300 Künstler*innen aus mehr als 25 Ländern erwartet, darunter so exzellente Interpretinnen und Interpreten wie Benjamin Appl, Klaus Mertens und Peter Kooij (Bariton), Dorothee Oberlinger (Blockflöte) und Barthold Kuijken (Traversflöte), Bernhard Forck (Violine), Hille Perl (Viola da gamba), Dirigenten wie Reinhard Goebel und Hermann Max sowie renommierte Klangkörper wie die Akademie für Alte Musik Berlin, die Kölner Akademie, die Rheinische Kantorei und – erstmals in Magdeburg – die Ensembles „Amarillis“ (Frankreich) „Les Passions del’Âme“ (Schweiz) und „Tempesta di Mare“ (USA).
Neu im Programm sind Aufführungen des musikalischen Hirtenspiels „Pastorelle en Musique“ unter der musikalischen Leitung der Telemann-Preisträgerin des Jahres 2020, Dorothee Oberlinger – eine Produktion der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci.
Die 25. Magdeburger Telemann-Festtage vom 18. bis zum 27. März 2022 in Telemanns Geburtsstadt stehen unter dem Motto „Klangfarben“. Die Jubiläumsfesttage rücken damit das große und vielfarbige Spektrum an Besetzungsvarianten und Klangwelten in Telemanns Werk in den Blickpunkt. Das Motto zieht sich auch wie ein roter Faden durch die Programmgestaltung: Farbigkeit und Vielfalt kennzeichnen die Veranstaltungen vom Solokonzert über kammermusikalische Darbietungen bis hin zu szenischen Produktionen und groß besetzten Oratorien sowie die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler und Ensembles.
Insgesamt werden 30 Konzerte und szenische Darbietungen für das Hauptprogramm und etliche Veranstaltungen für das Rahmenprogramm vorbereitet.
Klangfarben – Telemann, „ein großer Mahler“
Das aktuelle Motto „Klangfarben“ thematisiert Telemanns Gespür für plastische, stimmungsvolle und emotional ansprechende „Tongemälde“. Klangfarben – das bedeutet bei Telemann ein Spiel mit den Möglichkeiten der Instrumente, mit den Gattungen, mit musikalischen Formen. Die bildhaft „farbige“ Seite ist nicht nur in den instrumentalen und zum Teil programmusikalischen Werken zu vernehmen, sondern auch im facettenreichen Vokalwerk Telemanns, von der Kantate über Oratorien bis hin zu szenischen Werken. Das Jubiläumsfestival will mit dem Motto „Klangfarben“ erlebbar machen, wie Telemann die gebräuchlichen Instrumente seiner Zeit mit ihren klangfarblichen Besonderheiten in sein Schaffen integrierte. Dabei wird zu spüren sein, dass er – wie Johann Sebastian Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel überlieferte – „ein großer Mahler“ war und mit seinen Werken auch Menschen unserer Zeit zu erreichen und zu faszinieren vermag.
Tickets
Rabatt für Mehrfachbesuche
Wer mehr als drei Veranstaltungen aus dem Hauptprogramm der Magdeburger Telemann-Festtage besucht, gilt als Mehrfachbesucher*in und erhält einen Rabatt in Höhe von 10 % auf seine Karten (nur erhältlich bei der Roßdeutscher & Bartel GmbH).
U 27 Ticket
Das Ticket kostet 10 € in allen Kategorien. Es gilt für Kinder und junge Erwachsene unter 27 Jahren gegen Vorlage eines Altersnachweises und nur für die ausgewiesenen Veranstaltungen.
Corona-Hinweis: Trotz vieler Unwägbarkeiten planen wir die Durchführung des Festivals. Zunächst wird nur ein eingeschränktes Platzangebot zur Verfügung stehen. Je nach Situation werden wir im Februar eine Erweiterung prüfen. Die zum Veranstaltungszeitpunkt geltenden Regelungen sind einzuhalten. Bitte beachten Sie, dass wir gegenwärtig auf der Basis der 2G-Regelung planen.
INFORMATIONEN UND KARTENSERVICE
Roßdeutscher & Bartel GmbH, Leipzig
Tel. +49 (0) 341 14 990 758
karten@telemann-festtage.de
www.telemann-festtage.de
VORVERKAUFSSTELLEN IN MAGDEBURG
Biber Ticket Hotline und alle Volksstimme Servicestellen, Tel. 0391 . 599 97 00
Kartenhaus im Allee-Center, Ernst-Reuter-Allee 11, Tel. 0391 . 531 35 59
Tourist-Information Magdeburg, Breiter Weg 22, Tel. 0391 . 63 60 1402
Theater Magdeburg, Opernhaus, Universitätsplatz 9, Tel. 0391 . 40 490 490
Hintergrund
Magdeburger Telemann-Festtage – Tradition seit 1962
Die Magdeburger Telemann-Festtage werden seit 1962 veranstaltet. Im Zentrum des Festivals steht das faszinierende Werk des in Magdeburg geborenen und bereits zu Lebzeiten europaweit gefeierten Komponisten Georg Philipp Telemann (1681–1767). Das Musikfest präsentiert international gefeierte Künstlerinnen und Künstler sowie erstklassige Ensembles in verschiedensten Veranstaltungsformaten – vielfach an geschichtsträchtigen Orten.
Die Magdeburger Telemann-Festtage orientieren vor allem auf eine historisch informierte Aufführungspraxis, wollen dem ursprünglichen Klangbild der dargebotenen Werke auf die Spur kommen. Eine Besonderheit des Festivals besteht auch in der Aufführung „neuer“ bzw. selten zu hörender Telemann-Werke auf der Basis aktueller Forschungsergebnisse.
Dass die Magdeburger Telemann-Festtage nun 60 Jahre nach ihrer Gründung zum 25. Mal veranstaltet werden, hängt neben der coronabedingten Verschiebung 2020 mit ihrer unregelmäßigen Durchführung (alle zwei oder drei Jahre) bis 1990 zusammen. Seither finden sie im Biennale-Rhythmus statt, wobei die Programmkonzeption nun auch einem inhaltlichen Motto folgt (z.B. 1998 „Telemann und Frankreich“, 2000 „Telemann und Bach“, 2008 „Telemann und Händel“, 2016 „Telemann und das Konzert“, 2018 „Voller Poesie. Telemann und die Literatur“). Angeregt von Musikerjubiläen, wichtigen Daten in Telemanns Leben oder historischen Ereignissen bietet die Motto-Orientierung seit 1990 die Möglichkeit, dem Publikum und der Fachpresse das kompositorische Werk systematisch aufbereitet zu präsentieren.
Foto: Die Rheinische Kantorei gibt es seit 1977 – doch zu dieser Zeit noch als Jugendkantorei Dormagen gegründet. Erst seit 1985 trägt das Ensemble den Namen Rheinische Kantorei © Thomas Kost