Qualifying GTE, FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC, Lauf 1, Sebring (USA)
Stuttgart. Das Porsche GT Team geht mit beiden 911 RSR aus der ersten Startreihe in den Saisonauftakt der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Werksfahrer Michael Christensen fuhr im Qualifying zum 1000-Meilen-Rennen auf dem Sebring International Raceway im US-Bundesstaat Florida die schnellste Runde in der GTE-Pro-Klasse. Der rund 378 kW (515 PS) starke Porsche 911 RSR blieb damit in einem WEC-Abschlusstraining zum zehnten Mal in Folge ungeschlagen. Christensen teilt sich den Neunelfer mit der Startnummer 92 mit dem Franzosen KĂ©vin Estre. Im Schwesterauto mit der Nummer 91 setzte Gianmaria Bruni mit einem RĂŒckstand von nur 0,15 Sekunden die zweitschnellste Zeit. Der Italiener bildet auch in der neuen Saison wieder ein Team mit Richard Lietz aus Ăsterreich. In der GTE-Am-Klasse wurde der US-Amerikaner Brendan Iribe mit dem 911 RSR des Team Project 1 als bestplatzierter Porsche Dritter.
âEin perfekter Start in die Saison!“, freut sich Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC. âWir stehen mit beiden Autos in der ersten Reihe, beide 911 RSR waren auf absolut gleichem Niveau unterwegs. Wir sind schon in den Trainings sehr zufrieden gewesen. Ein perfektes Setup haben wir schlieĂlich im dritten Freien Training gefunden â das war ein wichtiger Schritt. Mit Blick auf das morgige Rennen kann es natĂŒrlich nur eine Zielsetzung geben: Wir wollen gewinnen.“
Das erste Qualifying der WEC-Saison 2022 hatte am Donnerstag um 19:00 Uhr Ortszeit begonnen. Mit Beginn der DĂ€mmerung fand es bei immer noch hochsommerlichen Luft- und Asphalttemperaturen um die 30 Grad Celsius statt. Das Porsche GT Team hatte die beiden 911 RSR in drei freien Trainingssitzungen sowie an zwei Testtagen am vorherigen Wochenende den besonderen Bedingungen des Sebring International Raceway angepasst: Der Rundkurs fĂŒhrt ĂŒber einen ehemaligen MilitĂ€rflugplatz und besteht zu gut einem Drittel aus Betonplatten. Mit ihren starken Bodenwellen maltrĂ€tieren sie Fahrer und Rennwagen gleichermaĂen.
Der Ausrutscher eines privaten 911 RSR löste gleich zu Beginn des zehnminĂŒtigen Qualifyings eine Unterbrechung aus. Beim Restart fuhr zunĂ€chst Bruni in 1:57,383 Minuten die schnellste Rundenzeit heraus. Dieses Resultat konnte Christensen in buschstĂ€blich letzter Sekunde in 1:57,233 Minuten mit einer Serie von Sektorenbestzeiten noch einmal knapp unterbieten und freut sich damit ĂŒber die Pole-Position fĂŒr das Rennen.
In der GTE-Am-Klasse war Brendan Iribe der schnellste Pilot eines Porsche 911 RSR. Der US-Amerikaner erreichte am Steuer der Nummer 56 des Kundenteams Project 1 Rang drei. Dabei trennten ihn lediglich 0,079 Sekunden vom Einzug in die erste Startreihe dieser Kategorien. Die beiden baugleichen Neunelfer von Dempsey-Proton Racing starten von den PlĂ€tzen sechs und zehn. Die Nummer 46 von Project 1 reiht sich auf der zwölften Position fĂŒr den ersten WEC-Lauf des Jahres ein.
Das achtstĂŒndige Endurance-Rennen auf der 6,02 Kilometer langen Traditionsstrecke im Herzen des âSunshine State“ Florida beginnt am Freitag um 12:00 Uhr Ortszeit (17:00 Uhr CET). Der Free-TV-Sender Eurosport 1 ĂŒbertrĂ€gt den Saisonauftakt der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC in Teilen live. Auch RTL Nitro berichtet umfangreich aus Sebring. Einen Livestream sowie ein ĂŒbersichtliches Timing bietet die kostenpflichtige App der FIA WEC.
Fahrerstimmen nach dem Qualifying
Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): âEin schwieriges Qualifying. Als die roten Flaggen kamen, war ich nicht sicher, wie gut ich die Reifen auf Betriebstemperatur halten kann. Ich habe mich einfach darauf konzentriert, anschlieĂend zwei saubere fliegende Runden hinzubekommen. Im ersten Umlauf unterliefen mir ein paar kleine Fehler, manchmal blockierten beim Bremsen die RĂ€der. Die zweite Runde ist mir richtig gut, sauber und schnell gelungen, obwohl die Reifen nicht mehr im besten Zustand waren. Ich hoffe, dass wir unsere gute Startposition im Rennen in einen Erfolg umsetzen können. Uns steht ein hartes StĂŒck Arbeit bevor.“
Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): âMichael hat eine starke Vorstellung abgeliefert, aber auch meine Runde konnte sich sehen lassen â der Abstand ist wirklich nur gering. Wir haben nun eine vielversprechende Ausgangsposition fĂŒr das lange Rennen, das uns bevorsteht. Mal schauen, was wir daraus machen können. Eines ist sicher: Es wird ein heiĂer und anstrengender erster Saisonlauf.“
Brendan Iribe (Porsche 911 RSR #56): âIch konnte mein erstes Qualifying in einem GTE-Fahrzeug richtig genieĂen â der Porsche 911 RSR lĂ€sst sich sehr angenehm fahren. In den Freien Trainings habe ich mich von Sitzung zu Sitzung wohler gefĂŒhlt im Auto. Und im Qualifying hat dann einfach alles gepasst.“
Ergebnisse Qualifying
GTE-Pro-Klasse
1. Estre/Christensen (F/DK), Porsche GT Team, Porsche 911 RSR #92, 1:57,233 Minuten
2. Bruni/Lietz (I/A), Porsche GT Team, Porsche 911 RSR #91, 1:57,383 Minuten
3. Milner/Tandy (USA/GB), Corvette Racing, Corvette C8.R #64, 1:57,696 Minuten
4. Calado/Pier Guidi (GB/I), AF Corse, Ferrari 488 GTE Evo #51, 1:59,299 Minuten
5. Fuoco/Molina (I/E), AF Corse, Ferrari 488 GTE Evo #52, 1:59,388 Minuten
GTE-Am-Klasse
1. Keating/Latorre/Sörensen (USA/F/DK), Aston Martin Vantage AMR, #33, 1:59,204 Minuten
2 Dalla Lana/Pittard/Thiim (CDN/GB/DK), Northwest AMR, Aston Martin Vantage AMR, #98, 2:00,570 Minuten
3. Iribe/Millroy/Barnicoat (USA/GB/GB), Team Project 1, Porsche 911 RSR #56, 2:00,649 Minuten
6. Ried/Priaulx/Tincknell (D/GB/GB), Dempsey-Proton Racing, Porsche 911 RSR #77, 2:02,079 Minuten
10. Poordad/Lindsey/Andlauer (USA/USA/F), Dempsey-Proton Racing, Porsche 911 RSR #88, 2:03,560 Minuten
12. Cairoli/Pedersen/Leutwiler (I/DK/CH), Team Project 1, Porsche 911 RSR #46, keine Zeit
Foto: Porsche 911 RSR, Porsche GT Team (#92), Kevin Estre (F), Michael Christensen (DK) (c) Porsche AG