Rennen GT, IMSA WeatherTech SportsCar Championship, 2. Lauf, Sebring (USA)
Stuttgart. Der Porsche 911 GT3 R der Werksfahrer Matt Campbell aus Australien, Mathieu Jaminet aus Frankreich und Felipe Nasr aus Brasilien hat das 12-Stunden-Rennen von Sebring auf Platz fĂŒnf beendet. Das Trio am Steuer des Neunelfers mit der Startnummer 9 von Pfaff Motorsports behĂ€lt somit nach dem zweiten Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship die FĂŒhrung in der GTD-Pro-Meisterschaft. Das baugleiche Fahrzeug von WeatherTech Racing kam auf den sechsten Rang.
Die 70. Auflage des Langstrecken-Klassikers in Florida gestaltete sich trotz der insgesamt sieben Gelbphasen ungewöhnlich statisch. Bereits kurz nach dem Start bei AuĂentemperaturen von ĂŒber 30 Grad Celsius im âSunshine State“ Florida waren die Positionen in den GT-Klassen bezogen. Die erfahrenen und starken Kundenteams von Porsche agierten allesamt fehlerlos und mit guter Strategie, dennoch kamen die Autos nie in Reichweite zu den PodestplĂ€tzen.
âNach den Klassensiegen zuletzt in Daytona und dem Vorjahreserfolg in Sebring hatten wir uns mehr erhofft. Leider war die Performance der Porsche 911 GT3 R heute nicht wie gewĂŒnscht“, bilanziert Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. âWir werden genau analysieren, was die GrĂŒnde fĂŒr das enttĂ€uschende Abschneiden waren. Unsere starken Kundenteams haben im intensiven Wettbewerb der beiden GTD-Klassen nie aufgegeben und bis zur letzten Runde alles versucht. Das verdient unseren höchsten Respekt. Ich bin sicher, dass unser 911 GT3 R bereits beim kommenden Sprintrennen in Long Beach wieder weit vorn fahren wird.“
âWir sind enttĂ€uscht â gar keine Frage“, fasst Sebastian Golz zusammen. Der Projektleiter Porsche 911 GT3 R ergĂ€nzt: âUnsere Kundenteams haben wieder einmal sehr gute Arbeit geleistet. Leider war unser Auto im heutigen Wettbewerb nicht so konkurrenzfĂ€hig wie sonst. Ob dies an den hohen Temperaturen oder den GripverhĂ€ltnissen auf der Strecke lag, mĂŒssen wir uns genau anschauen. Wir sind mit dem Rennergebnis nicht glĂŒcklich, aber blicken dennoch zuversichtlich auf die kommenden Rennen. Eines darf niemand vergessen: Porsche ist und bleibt der erfolgreichste Hersteller beim Rennen in Sebring. Wir haben 100 Klassensiege auf dem Konto â mehr als alle anderen Hersteller zusammen.“
In der GTD-Kategorie erreichten der Amerikaner Rob Ferriol, die Britin Katherine Legge und ihr Landsmann Stefan Wilson den achten Rang. Das Team Hardpoint zeigte nach einem RĂŒckschlag im Freien Training ein solides Comeback im Rennen. Der ĂŒber 367 kW (500 PS) starke Neunelfer mit der Nummer 99 war bei einem Unfall am Donnerstag irreparabel beschĂ€digt worden. Die Kundenmannschaft aus Virgina baute rechtzeitig fĂŒr den Start ins 12-Stunden-Rennen ein Ersatzchassis auf. Viel Pech hatte auch das Daytona-Siegerteam Wright Motorsports. Startfahrer Zacharie Robichon aus Kanada, der die Startnummer 16 am Vortag auf die Pole-Position der GTD-Klasse gefahren hatte, kam bereits nach drei Runden an die Box. Die Techniker stellten einen Defekt am Differenzial fest. Die ĂŒber 30-minĂŒtige Reparatur warf die Mannschaft aus dem US-Bundesstaat Ohio um 18 Runden zurĂŒck. Der 911 GT3 R von Wright Motorsports beendete das Rennen auf Platz zehn.
Der dritte Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship findet am 10. April auf dem spektakulĂ€rem StraĂenkurs der kalifornischen Hafenstadt Long Beach statt.
Fahrerstimmen zum Rennen
Mathieu Jaminet (Porsche 911 GT3 R #9):Â âPlatz fĂŒnf war heute das, was wir maximal erreichen konnten. Im Qualifying hatte sich bereits abgezeichnet, dass es nicht einfach werden wĂŒrde. Im Rennen hat es sich leider sogar noch etwas schlimmer dargestellt. Wir hatten einfach nicht das notwendige Tempo. Wir mĂŒssen das genau analysieren und entsprechend reagieren. Ich bin sicher, dass wir beim kommenden Rennen in Long Beach wieder um einen Podestplatz fahren werden.“
Alessio Picariello (Porsche 911 GT3 R #79): âWir sind am gesamten Wochenende nie richtig auf Tempo gekommen. Unser Rennen war blitzsauber, ohne ZwischenfĂ€lle, ohne Fehler und mit richtig schnellen Boxenstopps. Unser Team und wir Fahrer haben alles herausgeholt, was im Bereich des Möglichen lag. Wir waren heute leider nicht die Schnellsten auf der Strecke.“
Rob Ferriol (Porsche 911 GT3 R #99): âEs war nicht unser bestes Endresultat in Sebring, aber: 24 Stunden vor dem Start ins Rennen hatten wir quasi gar kein Auto. Unsere Mannschaft hat in Windeseile ein Ersatzfahrzeug aufgebaut und alles hat funktioniert. Das ist ein groĂes Kompliment fĂŒr Porsche. Du nimmst die noch funktionsfĂ€higen Teile von einem Unfallauto, baust sie an ein anderes Chassis, startest dann von ganz hinten und erreichst im hĂ€rtesten Rennen der Saison die Top 10. Das ist groĂartig. Kompliment an unsere Mannschaft, die bewiesen hat, auch die gröĂten Herausforderungen meistern zu können.“
Zacharie Robichon (Porsche 911 GT3 R #16): âWir hatten zuletzt immer GlĂŒck und einen wirklich tollen Lauf. Es war klar, dass dies irgendwann einmal enden musste. Dass es ausgerechnet nach nur wenigen Minuten im Rennen von Sebring passiert ist, war natĂŒrlich sehr schade. Der Defekt hat uns weit zurĂŒckgeworfen, aber wir haben dennoch nie aufgesteckt. Nachdem unser Team das Auto schnell repariert hatte, haben wir eine Aufholjagd hingelegt, die uns noch in die Top 10 gebracht hat. Nicht das Wunschergebnis, aber so etwas passiert eben manchmal.“
Ergebnis GTD-Pro-Klasse
1. Garcia/Taylor/Catsburg (E/USA/NL), Corvette C8.R GTD #3, 323 Runden
2. Bortolotti/Mapelli/Caldarelli (I/I/I), Lamborghini Huracan GT3 #63, 323 Runden
3. MacNeil/Engel/Gounon (USA/D/F), Mercedes-AMG GT3 #97, 322 Runden
5. Campbell/Jaminet/Nasr (AUS/F/BR), Porsche 911 GT3 R #9, 322 Runden
6. Andlauer/Picariello/MacNeil (F/B/USA), Porsche 911 GT3 R #79, 322 Runden
Ergebnis GTD-Klasse
1. Lacorte/Sernagiotto/Fuoco (I/I/I), Ferrari 488 GT3 #47, 321 Runden
2. Skeen/McAleer/Juncadella (USA/GB/E), Mercedes-AMG GT3 #32, 321 Runden
3. Mann/Perez Companc/Vilander (USA/ARG/FIN), Ferrari 488 GT3 #21, 321 Runden
8. Ferriol/Legge/Wilson (USA/GB/GB), Porsche 911 GT3 R #88, 318 Runden
10. Hardwick/Heylen/Robichon (USA/B/CDN), Porsche 911 GT3 R #16, 305 Runden
Foto: Porsche 911 GT3 R, Pfaff Motorsports (#9), Matt Campbell (AUS), Mathieu Jaminet (F), Felipe Nasr (BR) (c) Porsche AG