Gaspreise fĂŒr Nicht-Haushalte (zum Beispiel Unternehmen und Behörden): +51,8 % gegenĂŒber dem 1. Halbjahr 2021
Die privaten Haushalte in Deutschland haben im 2. Halbjahr 2021 im Durchschnitt 6,83 Cent je Kilowattstunde Erdgas gezahlt. Strom kostete die Verbraucherinnen und Verbraucher durchschnittlich 32,87 Cent je Kilowattstunde. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute weiter mitteilt, stiegen die Gaspreise damit gegenĂŒber dem 1. Halbjahr 2021 um 6,6 %, die Strompreise um 0,8 %. Bei den Nicht-Haushaltskunden, also vor allem Unternehmen und Behörden, fiel die Preissteigerung fĂŒr Gas mit +51,8 % im Vergleich zum 1. Halbjahr 2021 deutlich höher aus, bei Strom zahlten sie 11,8 % mehr.
Erdgas- und Strompreise fĂŒr private Haushalte mit geringem Verbrauch am meisten gestiegen
Die gestiegenen Energiekosten im GroĂhandel fĂŒr Erdgas machten sich fĂŒr die privaten Haushalte schon in der zweiten JahreshĂ€lfte 2021 deutlich bemerkbar. Insbesondere Privathaushalte mit einem niedrigen Jahresverbrauch von weniger als 20 Gigajoule zahlten mit 9,06 Cent je Kilowattstunde deutlich mehr als im 1. Halbjahr (+9,6 %). Die Kosten fĂŒr Energie und Vertrieb stiegen um 26,5 %. Weniger stark betroffen waren Haushalte mit mehr als 200 Gigajoule Jahresverbrauch: Sie zahlten nur 1,7 % mehr fĂŒr Erdgas als im 1. Halbjahr (Energie und Vertrieb: +1,5 %). Haushalte mit einem Verbrauch zwischen 20 und 200 Gigajoule zahlten 7,0 % mehr (Energie und Vertrieb: +11,0 %).
Die Strompreise fĂŒr private Haushalte stiegen mit 0,8 % nur leicht gegenĂŒber dem 1. Halbjahr 2021. Wie auch beim Erdgas kam es hier bei den privaten Haushalten mit dem geringsten Verbrauch von weniger als 1 000 Kilowattstunden zu den höchsten Preisanstiegen (+ 3,3 %). Private Haushalte mit mehr als 15 000 Kilowattstunden Jahresverbrauch zahlten mit durchschnittlich 25,1 Cent je Kilowattstunde sogar 1,5 % weniger als im 1. Halbjahr.
GroĂe Preissteigerungen bei Nicht-Haushaltskunden
Nicht-Haushaltskunden (zum Beispiel Unternehmen oder Behörden) zahlten im 2. Halbjahr 2021 fĂŒr Erdgas ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfĂ€hige Steuern durchschnittlich 4,63 Cent je Kilowattstunde. Das waren 51,8 % mehr als im 1. Halbjahr 2021. Dabei mussten Nicht-Haushaltskunden mit einem geringen Jahresverbrauch zwischen 1 000 und 10 000 Gigajoule 4,45 Cent je Kilowattstunde zahlen, das waren 9,9 % mehr als im 1. Halbjahr. Kunden mit einem Verbrauch von ĂŒber 4 Millionen Gigajoule zahlten hingegen 126,3 % mehr als im 1. Halbjahr und mit 5,68 Cent je Kilowattstunde sogar deutlich mehr als kleinere Verbraucher. Aufgrund der in der Regel kurzfristigeren Beschaffungsstrategien von GroĂverbrauchern – mit kurzen Preisbindungen – trafen die enormen Preissteigerungen im GroĂhandel und an den Erdgasbörsen seit Ende 2020 diese Kundengruppen stĂ€rker als die Verbraucher mit kleinerem Jahresverbrauch.
FĂŒr Strom zahlten Nicht-Haushaltskunden im 2. Halbjahr 2021 durchschnittlich 16,65 Cent je Kilowattstunde ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfĂ€hige Steuern. Damit war Strom fĂŒr sie 11,7 % teurer als im 1. Halbjahr 2021. Auch bei Strom zeigt sich, dass die GroĂverbraucher stĂ€rker von den Preissteigerungen an den Energiebörsen 2021 betroffen waren. Kunden mit ĂŒber 150 000 Megawattstunden Jahresverbrauch zahlten 48,6 % mehr als in der ersten JahreshĂ€lfte. Bei einem Jahresverbrauch von unter 20 Megawattstunden im Jahr mussten die Kunden im Durchschnitt nur 2,1 % mehr zahlen.
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