Luft- und Raumfahrtkoordinatorin Christmann: âEnMAP verknĂŒpft technologische Exzellenz mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit“
Gestern Abend ist der deutsche Umweltsatellit EnMAP (Environmental Mapping and Analysis Program) von Cape Canaveral in den USA aus erfolgreich ins All gestartet. Der Satellit wurde mit Mitteln des Bundesministeriums fĂŒr Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Deutschland entwickelt und gebaut.
âEnMAP verknĂŒpft technologische Exzellenz mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit.“ sagte Dr. Anna Christmann, Koordinatorin der Bundesregierung fĂŒr die Luft- und Raumfahrt im BMWK, die beim Start live mit dabei war. âDiese Forschungsmission fĂŒr Umwelt- und Klimaschutz âmade in Germany“ unterstĂŒtzt eine nachhaltige Landnutzung, hilft den Klimawandel zu charakterisieren und ermöglicht Umweltzerstörung frĂŒhzeitig zu erfassen, um ihr entgegenzuwirken. EnMAP wird Feinheiten entdecken, die uns bislang verborgen waren. So können wir VerĂ€nderungen unserer Umwelt rechtzeitig erkennen und vorausschauend handeln.“
Der EnMAP-Satellit umkreist die Erde in einer niedrigen Umlaufbahn. Dabei macht er in mehr als 250 Teilbereichen des sichtbaren und infraroten Lichts gleichzeitig Aufnahmen der ErdoberflĂ€che. Alle vier Tage entsteht so ein umfassendes Bild der gesamten ErdoberflĂ€che. Es können somit örtliche und auch zeitliche VerĂ€nderungen verfolgt werden. Die Satellitendaten liefern prĂ€zise Informationen ĂŒber Zustand und VerĂ€nderungen der OberflĂ€che der Erde. Es ist zum Beispiel möglich, den Gesundheitszustand von Pflanzen und GewĂ€ssern zu ĂŒberwachen.
EnMAP ist an Bord einer Falcon 9-Rakete des Raumfahrtkonzerns SpaceX ins All gestartet. Er wird durch das Deutsche Zentrum fĂŒr Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) betrieben. Bereits 15 Minuten nach dem Start wurde EnMAP von der TrĂ€gerrakete im niedrigen Erdorbit ausgesetzt. Hier wird er anschlieĂend in Betrieb genommen und durchgetestet. Nach Abschluss einer sechs-monatigen Testkampagne beginnt das Sammeln von wissenschaftlichen Daten der ErdoberflĂ€che.
Die Umweltmission EnMAP wird von der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR in Bonn im Auftrag des BMWK gefĂŒhrt. Mit der Entwicklung und dem Bau des Satelliten sowie des Hyperspektralinstruments wurde die OHB-System AG beauftragt. Der Aufbau des Bodensegments erfolgte durch drei Institute und Einrichtungen des DLR, das auch den Satellitenbetrieb ĂŒbernimmt. Die Mission steht unter der wissenschaftlichen Leitung des GeoForschungszentrums Potsdam (GFZ).
Foto: Start von FalÂcon 9 mit dem deutÂschen UmÂweltÂsaÂtelÂliÂten EnÂMAP (c) SpaceX
Bundesministerium fĂŒr Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) am 02. April 2022