„Der AuĂenhandel muss sich auf harte Zeiten einstellen. Wir mĂŒssen jetzt die Unternehmen stĂ€rken, um so ihre WettbewerbsfĂ€higkeit zu sichern. Von der Politik erwarten die AuĂenhĂ€ndler die Sicherstellung der Energieversorgung, den Abbau von BĂŒrokratie, um auf VerĂ€nderungen flexibel reagieren zu können und den Ausbau der Verkehrs- und Digitalinfrastruktur. Fallen Handelspartner aus, muss auf Alternativen ausgewichen werden. Deshalb brauchen wir dringend neue Handelsabkommen. Die Politik sollte weitere Handelsabkommen nicht blockieren“, kommentiert Dr. Dirk Jandura (Foto), PrĂ€sident des Bundesverbandes GroĂhandel, AuĂenhandel, Dienstleistungen (BGA) die heute veröffentlichten AuĂenhandelszahlen.
„Der Ukraine-Kriegs belastet den deutschen AuĂenhandel massiv. Die mittel- bis langfristigen Auswirkungen sind bisher kaum absehbar. Eine der gröĂten Herausforderung fĂŒr den AuĂenhandel ist die AbhĂ€ngigkeit von russischem Gas und Ăl. Noch haben wir keine VersorgungsengpĂ€sse, doch die Lage bleibt unberechenbar. Wir mĂŒssen uns auf eine erhebliche Verschlechterung der Gasversorgung und damit auch auf massiv steigende Energiepreise vorbereiten. HierfĂŒr brauchen wir schnelles, unbĂŒrokratisches Handeln und einen systematischen Ansatz der Politik. Die Absenkung der Energiesteuer ist richtig, aber wir brauchen auch langfristige Lösungen. Die Energiepreise sind in Deutschland schon lange viel zu hoch und schaden unserem Standort“, so Jandura mit Blick auf die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs.
Und Jandura weiter: „Zwar haben sich die weltweiten Lieferketten im Februar etwas entspannt, doch nun stehen sie vor einer neuen BewĂ€hrungsprobe: Durch den Krieg in der Ukraine sind Luft-, See- und SchienengĂŒterverkehr gestört und teilweise komplett unterbrochen. Hinzu kommen erhebliche Kostensteigerungen. ZusĂ€tzlich verschĂ€rft sich die Lage durch Lock-Downs in China. Die Zahl der Schiffe, die vor chinesischen HĂ€fen liegen, steigt rasant an.“
Das Statistische Bundesamt hatte heute die AuĂenhandelszahlen fĂŒr Februar 2022 bekannt gegeben. Demnach wurden Waren im Wert von 124,7 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 113,1 Milliarden Euro importiert. Im Vorjahresvergleich stieg der Export somit um 14,3 Prozent und der Import um 24,6 Prozent. Damit schloss die AuĂenhandelsbilanz im Februar 2022 mit einem Ăberschuss von 11,5 Milliarden Euro.
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