Berlin (ots) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat es als irritierend bezeichnet, dass die Ukraine den geplanten Besuch von BundesprĂ€sident Frank-Walter Steinmeier (SPD) abgelehnt hat.
Steinmeier wÀre gerne in die Ukraine gefahren und hÀtte PrÀsident Selenskyj besucht, sagte Scholz am Mittwoch im rbb24 Inforadio. Er wolle das aber nicht weiter kommentieren.
Er selbst sei erst wenige Tage vor Ausbruch des Krieges in Kiew gewesen, sagte Scholz. AuĂerdem telefoniere er regelmĂ€Ăig mit PrĂ€sident Selenskyj, zuletzt am Sonntag. „Es gibt kaum einen Staats- und Regierungschef, der so intensive Kontakte zu mir hat, wie der ukrainische PrĂ€sident. Aus gutem Grund, denn sein Land ist von einem Krieg bedroht.“ Der Bundeskanzler betonte: „Ich finde, das ist jetzt die Situation, in der alles klar ist.“
Mit Blick auf die Waffenlieferungen, die Kiew einfordert, sagte Scholz, er habe sich dafĂŒr eingesetzt, dass Deutschland – anders als viele Jahrzehnte zuvor – ĂŒberhaupt Waffen in die Ukraine liefere. „Deutschland hat hier eine entscheidende Weichenstellung vorgenommen – mit der Entscheidung, Waffen zu liefern.“ Viele andere LĂ€nder seien dieser Entscheidung gefolgt. „Wir liefern, wir haben geliefert und wir werden liefern“ – so der Kanzler wörtlich. Man spreche sich in dieser Frage aber mit den europĂ€ischen und transatlantischen Partnern ab. „Eins ist auf jeden Fall sicher: Wir werden keinen Alleingang machen. Deutschland wird nicht anders agieren als andere LĂ€nder.“
Deutschland trage zugleich eine Verantwortung, welche Waffen geliefert wĂŒrden. Man habe zusammen mit der Ukraine eine Liste erstellt, und sorge jetzt dafĂŒr, dass das umgesetzt wird, so Scholz. Dabei mĂŒssten die gelieferten Waffen auch fĂŒr die Ukraine nutzbar seien, was Munition, Ersatzteile und Bedienung angeht – und ohne, dass etwa deutsche Soldaten in die Ukraine reisen mĂŒssten.
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