Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Der ifo GeschĂ€ftsklimaindex ist im April auf 91,8 Punkte gestiegen, nach 90,8 Punkten im MĂ€rz. Dies war vor allem auf weniger pessimistische Erwartungen der Unternehmen zurĂŒckzufĂŒhren. Die aktuelle Lage bewerteten sie minimal besser. Nach dem ersten Schock ĂŒber den russischen Angriff zeigt die deutsche Wirtschaft sich widerstandsfĂ€hig.
Im Verarbeitenden Gewerbe legte der Index nach dem Absturz im Vormonat wieder zu. Grund war der Anstieg des Erwartungsindikators. Die Unternehmen sind fĂŒr die kommenden Monate etwas weniger pessimistisch. Mit der aktuellen Lage waren sie hingegen etwas weniger zufrieden. In der chemischen Industrie haben sich jedoch sowohl die Erwartungen als auch die aktuelle Lage verschlechtert
Im Dienstleistungssektor hat sich das GeschÀftsklima merklich verbessert. Die Dienstleister waren deutlich zufriedener mit den laufenden GeschÀften. Zudem blicken sie weniger pessimistisch auf die kommenden Monate. Insbesondere der Bereich Transport und Logistik konnte sich von dem Einbruch im Vormonat erholen. Im Gastgewerbe verbesserte sich das GeschÀftsklima vor dem Hintergrund der sich entspannenden Coronalage deutlich.
Im Handel ist der GeschĂ€ftsklimaindikator weiter gesunken. Dies war auf deutlich schlechtere EinschĂ€tzungen zur aktuellen Lage zurĂŒckzufĂŒhren. Die Erwartungen verbesserten sich leicht, sind jedoch weiterhin sehr pessimistisch.
Im Bauhauptgewerbe ist das GeschĂ€ftsklima auf den niedrigsten Wert seit Mai 2010 abgestĂŒrzt. Die Unternehmen waren merklich weniger zufrieden mit der aktuellen GeschĂ€ftslage. Ihre Erwartungen waren zudem noch nie so pessimistisch seit der Wiedervereinigung. Insbesondere groĂe MaterialengpĂ€sse belasten das GeschĂ€ft.
Clemens Fuest
PrÀsident des ifo Instituts