Stuttgart. Die Formel E im schnellsten Stadtverkehr der Welt: Das Gastspiel in den Straßen von Monaco am 30. April ist das prestigeträchtigste Rennen des Jahres in der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft. In der Postkartenkulisse des Fürstentums an der Cote d’Azur mit seiner weltberühmten Grand-Prix-Strecke ist das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team mit zwei Porsche 99X Electric am Start. Die Fahrer sind Pascal Wehrlein (GER/Startnummer 94), der in dieser Saison in Mexiko den ersten Sieg für Porsche in der innovativen Elektrorennserie holte, sowie André Lotterer (GER/Startnummer 36).
Das Rennen 6 in der teuersten Quadratmeile der Welt bringt ganz spezielle Herausforderungen für Fahrer und Teams. So werden die Straßen erst am frühen Samstagmorgen für den Auftritt der Formel E gesperrt und im Weg stehende Blumenkübel, Parkuhren und Verkehrsschilder entfernt. Dadurch gibt es keinen Shakedown, den sonst obligatorischen kurzen Test der 22 Autos auf der Strecke. Für die finale Abstimmung auf die anspruchsvolle Strecke mit legendären Kurven wie Sainte Dévote, Casino und Mirabeau sowie der spektakulären Tunneldurchfahrt am Hafen bleiben nur zwei kurze freie Trainings. Danach beginnt im Qualifying die Jagd auf die Pole-Position.
Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team holte zuletzt in Rom wichtige Weltmeisterschaftspunkte und verbesserte sich dadurch in der Teamwertung auf den zweiten Platz. In Monaco ist es erst zum zweiten Mal am Start. „Die Anforderungen an die Fahrer sind extrem hoch“, sagt Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E. „Es gibt kaum Auslaufzonen, und für eine schnelle Runde müssen sie jeden Zentimeter der Strecke ausnutzen.“
Fragen und Antworten zum Monaco E-Prix
Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E
Warum ist Monaco ein Saisonhöhepunkt und wie wichtig sind so prestigeträchtige Austragungsorte für die Formel E?
„Mit seiner tollen Atmosphäre und dem anspruchsvollen Streckenlayout ist Monaco immer ein Highlight. In diesem Jahr kommt die Weltpremiere des Gen3-Fahrzeugs hinzu. Für die Formel E sind Austragungsorte wie Monaco sehr wichtig. Das extrem spannende Rennen in der Vorsaison mit unzähligen Überholmanövern hat gezeigt, wie gut die Formel E und das Streckenlayout in Monaco zusammenpassen.“
Was nimmt das Team an Erkenntnissen und Motivation von Rom mit nach Monaco?
„Nach Diriyah und Mexiko-Stadt war Rom das erste Rennen auf einem traditionellen Stadtkurs in dieser Saison. Dabei haben wir gezeigt, dass auch auf diesen Strecken mit uns zu rechnen ist. Daran gilt es jetzt anzuknüpfen und die Teams, denen eine solche Streckencharakteristik sehr gut liegt, mit einer starken Leistung herauszufordern.“
André Lotterer, Porsche-Werksfahrer (#36)
Monaco ist Dein Heimrennen. Wie sehr freust Du Dich darauf und was rechnest Du Dir aus?
„Dass wir mit der Formel E in Monaco fahren dürfen, ist ein Privileg und absolutes Highlight. Ich freue mich sehr darauf, vor allem auch, weil ich dort zu Hause schlafen kann. Im vergangenen Jahr ist uns nach einem nicht so tollen Start eine starke Aufholjagd gelungen. Diesmal müssen wir schauen, dass wir im Qualifying besser sind und uns eine gute Startposition sichern können. Die letzten Rennen machen mich zuversichtlich, dass uns das gelingen wird. Ich rechne mit einem guten Ergebnis.“
Die Pause vor Monaco ist sehr viel kürzer als die vor Rom. Kommt Dir das entgegen?
„Nach Mexiko waren es fast acht Wochen bis Rom, das war einfach zu lang. Jetzt sind wir wieder im Flow. Die Formel E ist eine sehr komplexe Meisterschaft, in der man an viele Dinge gleichzeitig denken muss. Und je öfter wir im Auto sitzen und mit unseren Ingenieuren arbeiten können, desto besser ist es für uns alle. Ich bin froh, dass die Saison so schnell weitergeht.“
Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#94)
Die Formel E fährt in Monaco auf dem weltberühmten Grand-Prix-Kurs. Was sind seine Besonderheiten?
„Der Grand-Prix-Kurs in Monaco ist eine der coolsten Strecken im Motorsport. Um weit vorne zu sein, braucht man ein Auto, das in den schnellen Kurven viel Grip und eine gute Balance hat, gleichzeitig aber in den engen Kurven wie zum Beispiel Rascasse nicht zu sehr untersteuert. Für Formel-E-Verhältnisse ist die Strecke relativ lang, so dass das Energiemanagement eine wichtige Rolle spielen wird.“
Nach dem Doppelsieg in Mexiko reichte es in Rom nicht für eine Podiumsplatzierung. Was müsst ihr in Monaco besser machen?
„In Rom waren wir nicht so konkurrenzfähig, um ein Rennen gewinnen zu können. Immerhin haben wir wichtige Punkte mitgenommen. Am Ende hätten wir sicherlich hier und da noch etwas mehr herausholen können, doch wir waren trotzdem nicht unzufrieden. Man kann nicht jedes Wochenende ein Rennen gewinnen. In Monaco müssen wir versuchen, das volle Potential unseres Autos auszureizen und vor allem effizienter unterwegs zu sein.“
Die Strecke
Die Grand-Prix-Strecke im Fürstentum ist 3,337 Kilometer lang. Der traditionsreiche Stadtkurs mit seinen 19 Kurven weist kaum Auslaufzonen aus, dafür Mauern und Leitplanken, die keinen Fahrfehler verzeihen. Gefragt sind effizientes Energiemanagement und volle Konzentration vom Start bis ins Ziel – nur so kommen die 22 Autos auf der Ideallinie und ohne Probleme durch das aufregende Kurvenlabyrinth zwischen Luxushochhäusern und Edelboutiquen. Mit seiner Mischung aus teils sehr engen Kurven und schnellen Passagen erfüllt der Circuit de Monaco voll und ganz die speziellen Ansprüche der Formel E.
Live im TV und Internet
Das sind die Übertragungszeiten im TV und als Livestream im Internet vom Formel-E-Rennen in Monaco:
Samstag, 30.4. – 10.30 Uhr, ProSieben MAXX und ran.de: Qualifying Rennen 6 live
Samstag, 30.4. – 14.30 Uhr, ProSieben und ran.de: Rennen 6 live
Der Porsche 99X Electric
Nach mehr als 30 Jahren kehrte Porsche 2019 mit dem Porsche 99X Electric in den Formel-Sport zurück. Der Elektrorennwagen mit dem Porsche E-Performance Powertrain, dem in Weissach entwickelten Antriebsstrang, dient zugleich als Entwicklungsträger für Elektro-Serienfahrzeuge des Sportwagenherstellers. Energiemanagement und -effizienz sind sowohl in der Formel E als auch in der Serienentwicklung wichtige Erfolgsfaktoren. Die maximale Leistung des Porsche 99X Electric in der Saison 2021/2022 beträgt bis zu 250 kW im Qualimodus und 220 kW im normalen Rennmodus. Sie kann im Attack Mode auf 250 kW gesteigert werden. Die maximale Rekuperation liegt bei 250 kW, die nutzbare Batteriekapazität beträgt 52 Kilowattstunden.
Porsche Taycan Turbo S als Safety Car
Porsche engagiert sich für die Sicherheit in der Formel E: Mit dem vollelektrischen Taycan Turbo S stellt der Sportwagenhersteller in dieser Saison das offizielle Safety Car und unterstreicht damit die Bedeutung der Formel E für Porsche Motorsport. Mit seiner Fahrbarkeit und Sicherheit sowie seiner Leistung von bis zu 560 kW (761 PS) verfügt der erste vollelektrische Sportwagen von Porsche über beste Voraussetzungen für den Einsatz als Safety Car in der ersten Elektrorennserie der Welt. Das Top-Modell der Taycan-Reihe beschleunigt mit Launch Control in 2,8 Sekunden von 0 – 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 260 km/h. Das markante Design enthält die Farben aller elf Teams sowie der FIA und der Formel E. Es symbolisiert damit das gemeinsame Engagement für die vollelektrische Zukunft des Motorsports sowie gesellschaftliche Werte wie Vielfalt und Gemeinschaft.
Die Formel E
Die Formel E ist die erste vollelektrische Rennserien der Welt und bringt seit 2014 spannenden Motorsport zu den Menschen in den Metropolen. Als Beschleuniger für innovative und nachhaltige Mobilitätstechnologien fördert sie gleichzeitig die weltweite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen mit dem Ziel, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Das Format ist kompakt: Training, Qualifying und Rennen finden an einem Tag statt. Ein Rennen dauert im Normalfall 45 Minuten plus eine Runde. In der Formel E sind in der Saison 2021/2022 elf Teams mit 22 Fahrern am Start. Entsprechend interessant und hart umkämpft sind die Rennen. Mit dem Porsche 99X Electric bestreitet das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team seine dritte Saison.
Foto: Porsche 99X Electric (#36): André Lotterer (c) Porsche AG