Roßlau, Dessau (ots) – Am Mittwoch, den 27.04.2022 kam es gegen 17:10 Uhr zu einer sexuellen Belästigung in einem Regionalexpress auf der Strecke Berlin – Roßlau:
Ein 31-jähriger Reisender sprach eine 17-Jährige an und berührte sie unsittlich und gegen ihren Willen an Schulter, Brust und Rücken. Das junge Mädchen entzog sich dem Mann bei dem Halt in Roßlau, indem sie den Zug verließ. Eine couragierte Mitreisende nahm sich der Geschädigten an und brachte sie nach Hause. Die 17-Jährige informierte ihre Eltern telefonisch über den Vorfall, welche wiederum den Notruf wählten.
Die Polizeiinspektion Dessau ersuchte die Bundespolizei am Hauptbahnhof Dessau um Mitfahndung, da der betroffene Zug seine Fahrt in diese Richtung fortgesetzt hatte. Daraufhin begab sich eine Streife sofort auf den Bahnhof und bemerkte auf Bahnsteig 6/7 eine männliche Person mit freiem Oberkörper, welche mit ausgestreckten Armen vor sich hin tänzelte.
Als die eingesetzten Beamten den Mann ansprachen, eilten zwei weitere männliche Personen, welche hoch emotional wirkten, dazu. Wie sich nach der Befragung herausstellte, handelte es sich dabei um den Vater und den Lebensgefährten der Geschädigten, welche zuvor im Zug sexuell belästigt wurde. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass es sich bei dem Mann mit dem freien Oberkörper um den Tatverdächtigen handeln könnte.
Aufgrund der ungünstigen Lage am Bahnsteig wurde die offensichtlich verwirrte Person zur Dienststelle der Bundespolizei verbracht, um dort die Identität zweifelsfrei festzustellen. Währenddessen und bei der strafprozessualen Bearbeitung erkannten die Beamten ein zunehmend auffälliges psychisches Verhalten des Deutschen. Ein durchgeführter Drogentest reagierte positiv auf Cannabis. Aufgrund des auffälligen Verhaltens riefen die Einsatzkräfte einen Notarzt hinzu, der den Zustand des Mannes medizinisch bewertete und dementsprechend handelte.
Auf den bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getretenen Mann kommt nun eine weitere Strafanzeige wegen der sexuellen Belästigung zu. Zuständigkeitshalber wurde der Sachverhalt an die Landespolizei übergeben. Die Daten der beiden Zeugen wurden ebenfalls erhoben, so dass sie im Anschluss gemeinsam mit der Geschädigten nochmals zu dem Vorfall befragt werden können.