Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert für die rund 120.000 Beschäftigten der Druckindustrie in der anstehenden Tarifrunde fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das hat die Tarifkommission am Montag (15.11.) in Kassel beschlossen. Das Gremium hat sich in der Diskussion am Ergebnis einer erstmals durchgeführten Beschäftigtenbefragung orientiert, die im Oktober durchgeführt wurde. Eine große Mehrheit der Befragten sprach sich dabei für eine Entgeltsteigerung in der beschlossenen Größenordnung aus. Das zurzeit geltende Lohnabkommen soll zum 31. Januar 2022 gekündigt werden.
„Die Beschäftigten der Druckindustrie brauchen auch mit Blick auf die anhaltend hohe Preissteigerungsrate eine deutlich spürbare Verbesserung ihrer Einkommen. Mit dem letzten Tarifabschluss im vergangenen Jahr wurden die vereinbarten Lohn- und Gehaltserhöhungen bereits um mehrere Monate nach hinten verschoben. Damit haben die Beschäftigten den Herausforderungen der Branche durch die Corona-Pandemie genügend Rechnung getragen. Die Forderung für die anstehende Tarifrunde macht deutlich, dass die Branche nicht weiter von der allgemeinen Lohnentwicklung abgekoppelt werden darf“, erklärte die ver.di-Verhandlungsführerin Rachel Marquardt.
Konkrete Verhandlungstermine mit dem Bundesverband Druck und Medien wurden noch nicht vereinbart. Die Friedenspflicht in der Druckindustrie endet am 28. Februar 2022.