Nikolai von Graevenitz und Jan Mammey sind am Freitag (6. Mai 2022) in Köln fĂŒr MDR-Produktionen mit dem Deutschen Kamerapreis ausgezeichnet worden: Nikolai von Graevenitz in der âKategorie Fernsehfilm/Serieâ fĂŒr die visuelle Gestaltung der âPolizeiruf 110â-JubilĂ€ums-Folge âAn der Saale hellem Strandeâ und Jan Mammey in der Kategorie âAktuelle Kurzformateâ fĂŒr die Ukraine-Reportage âLieber verstrahlt als im Krieg?â
Die JubilĂ€umsfolge zu 50 Jahre âPolizeiruf 110â ĂŒberzeugte die Jury vor allem durch âdas Zusammenspiel aus Licht, Farbe und Cadrageâ. Kameramann Nikolai von Graevenitz stelle dabei Ăsthetik vor Realismus. FĂŒr âAn der Saale hellem Strandeâ hatte der MDR mit Peter Kurth und Peter Schneider ein neues Ermittler-Team aus Halle auf Verbrecherjagd geschickt. Die Krimi-Folge wurde am 30. Mai 2021 im Ersten ausgestrahlt und ist bis Ende Juni 2022 in der ARD Mediathek abrufbar. Produziert wurde dieser âPolizeiruf 110â von der filmpool fiction in Zusammenarbeit mit der in Halle/Saale ansĂ€ssigen Produktionsfirma 42film im Auftrag des MDR fĂŒr das Erste. Regie fĂŒhrte Thomas Stuber, der gemeinsam mit Clemens Meyer auch das Drehbuch geschrieben hat. Die Redaktion im MDR lag bei Meike Götz.
Als âLieber verstrahlt als im Krieg? Neuanfang in Tschernobylâ Ende Dezember 2021 erstmals in der Reportagereihe âARTE Re:â lief, war der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine noch unvorstellbar, umso beklemmender wirken die Aufnahmen heute. Filmemacherin Kati Molnar und Kameramann Jan Mammey begleiteten im September 2021 Menschen, die es auf der Flucht vor dem Krieg in der Ostukraine nach Tschernobyl verschlagen hat. Dort, wo sich 1986 die Reaktorkatastrophe ereignet hatte, versuchen sie, ein neues Leben aufzubauen. âEmotional, aber nie gefĂŒhligâ lobt die Jury die Arbeit und hebt besonders die âfotografische QualitĂ€t der Bilderâ hervor. Mammey komme den Protagonisten des Films sehr nah, ohne voyeuristisch zu sein und erzeuge echtes Interesse fĂŒr die portrĂ€tierten Menschen. Er beweise, dass âAktuelle Kurzformateâ filmische Meisterwerke sein können. Bis Ende Februar 2023 ist die Reportage aus der Redaktion Osteuropa u. Dokumentationen in der ARD Mediathek zu sehen.
Der Deutsche Kamerapreis ist die wichtigste Auszeichnung fĂŒr Kameraarbeit und Schnitt im deutschsprachigen Raum. Der MDR ĂŒberzeugte bereits 2019 (Mitja HagelĂŒken mit âWohin mit all der Liebeâ) und 2020 (Dunja Engelbrecht mit âHolzkohle AdĂ© â Polens Köhler vor dem Ausâ). âDie erneute Auszeichnung zeigt eindrucksvoll, ĂŒber welche herausragenden Kompetenzen der MDR im Bereich Bild- und Lichtgestaltung verfĂŒgtâ, freut sich MDR-Chef-Kameramann Peter Juras.
Foto: Kommissar Michael Lehmann (Peter Schneider) und Kommissar Henry Koitzsch (Peter Kurth) am Tatort. (c) MDR/filmpool fiction/Felix Abrah
Foto 2: Arbeitsfoto vom Set, Kameramann NIKOLAI VON GRAEVENITZ (c) MDR/filmpool fiction/Felix Abrah
Foto 3: MDR-Kameramann Jan Mammey (c) MDR Mitteldeutscher Rundfunk