Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz nach Kiew eingeladen. Eine große Mehrheit der Bundesbürger findet laut aktuellem RTL/ntv Trendbarometer, dass der Bundespräsident (72%) bzw. der Bundeskanzler (74%) die Einladung annehmen und nach Kiew reisen sollten. Jeweils etwa ein Viertel aller Bundesbürger (Steinmeier: 25%, Scholz: 23%) spricht sich gegen einen Besuch des Bundespräsidenten bzw. des Bundeskanzlers in der Ukraine aus.
66 Prozent werten Merz‘ Ukraine-Besuch als eher überflüssig – 63 Prozent vermuten eigene Profilierung als Motiv
Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat in der vergangenen Woche die Ukraine besucht. 23 Prozent der Bundesbürger sind der Meinung, der Besuch sei sinnvoll und hilfreich gewesen. 66 Prozent meinen hingegen, der Besuch sei eher überflüssig gewesen. Dieser Ansicht sind auch 48 Prozent der Unions-Anhänger.
Nur 4 Prozent vermuten, dass es Friedrich Merz bei seinem Ukraine-Besuch in erster Linie darum ging, einen Beitrag zur Beendigung des Krieges zu leisten. 25 Prozent glauben, Merz‘ Hauptanliegen sei es gewesen, seine Solidarität mit dem ukrainischen Volk zu bezeugen. Die meisten Bundesbürger (63%) glauben hingegen, dass es Friedrich Merz bei seinem Ukraine-Besuch in erster Linie um seine eigene Profilierung gegangen sei. Auch von den CDU/CSU-Anhängern vermuten 38 Prozent, dass es Merz vor allem um seine eigene Profilierung ging.
70 Prozent sind der Meinung, Scholz‘ Linie sei angemessen und nicht zu zögerlich
Bundeskanzler Olaf Scholz wird vorgeworfen, die Ukraine nicht genug und zu zögerlich bei der Lieferung schwerer Waffen zu unterstützen. Andere meinen, Scholz‘ Verhalten in dieser Frage sei angemessen und nicht zu zögerlich. 27 Prozent der Bundesbürger teilen die Kritik am Verhalten des Kanzlers in dieser Frage. 70 Prozent sind der Meinung, das Verhalten von Olaf Scholz in dieser Frage sei angemessen und nicht zu zögerlich.
51 Prozent finden beschlossene Lieferung schwerer Waffen richtig – 46 Prozent sehen dadurch jedoch auch die Gefahr einer Ausweitung des Krieges
Außer den bisher gelieferten 1.000 Panzerabwehrwaffen und 500 Boden-Luft-Rakete wird Deutschland jetzt auch schwere Waffen, darunter Panzerhaubitzen und Flugabwehrpanzer an die Ukraine liefern. 51 Prozent der Bundesbürger finden das richtig. 41 Prozent finden das nicht richtig. Am größten ist Zustimmung zu den geplanten Waffenlieferungen unter den Anhängern der Grünen und der Unionsparteien. Die Ostdeutschen und die Anhänger der AfD lehnen die geplanten Waffenlieferungen mehrheitlich ab.
46 Prozent der Bundesbürger meinen, die Gefahr, dass sich der Krieg in der Ukraine auch auf andere Länder ausweitet oder sogar in einen Dritten Weltkrieg mündet, steige durch die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine. 26 Prozent meinen, die Gefahr einer Ausweitung des Krieges steige dadurch, dass keine schweren Waffen an die Ukraine geliefert werden. 18 Prozent sehen weder durch die Lieferung schwerer Waffen noch durch eine unterlassene Lieferung die Gefahr einer Ausweitung des Krieges steigen.
71 Prozent halten den Krieg für militärisch nicht zu gewinnen
Weiterhin glaubt nur eine Minderheit der Bundesbürger (22%), dass der Krieg in der Ukraine militärisch gewonnen werden kann. 71 Prozent der Bundesbürger – quer durch alle politischen Lager – meinen hingegen, dass der Krieg letztlich nur durch Verhandlungen und eine diplomatische Lösung beendet werden kann.
87 Prozent rechnen nicht mit Einlenken Putins nach Importstopp von russischem Gas
Die Europäische Union will den Import von russischem Öl nach Europa stoppen. Nur 10 Prozent der Bundesbürger glauben, dass diese neue Sanktion die erhoffte Wirkung zeigen und den russischen Präsidenten zu einem Einlenken bewegen wird. Die große Mehrheit der Bundesbürger (87%) glaubt hingegen, dass sich Putin in seinem Verhalten im Ukraine-Krieg dadurch nicht beeinflussen lassen wird.
Eine Mehrheit von drei Viertel der Bundesbürger (75%) teilt die Befürchtung, dass es durch den Stopp von Öllieferungen aus Russland in Deutschland zu Engpässen bei der Versorgung mit Benzin und Diesel und zu Schwierigkeiten bei der Wirtschaft kommen wird. 23 Prozent teilen diese Befürchtungen nicht.
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