bpa fordert konkrete Maßnahmen zum Ausbau der Pflegeausbildung und zur Zuwanderung von Pflegekräften
Anlässlich des Tages des Pflegenden am 12. Mai 2022 fordert Bernd Meurer (Foto), Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), die Bemühungen um mehr Personal in der Pflege erheblich zu verstärken: „Während sich die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren dramatisch erhöhen wird, scheiden viele Pflegekräfte altersbedingt aus dem Beruf aus. Bis 2030 werden nach konservativen Berechnungen 180.000 Pflegekräfte in Deutschland fehlen“, so der bpa-Präsident.
Der „Tag der Pflegenden“ steht in diesem Jahr unter dem Motto „Investition in die Zukunft der Pflege und der Sicherstellung einer weltweiten Gesundheitsversorgung“.
„Wer die pflegerische Versorgung sicherstellen will, der muss ganz vorne ansetzen: Wir brauchen mehr Pflegepädagoginnen und Pflegepädagogen, um die Ausbildungskapazitäten zu erhöhen“, so Meurer. „Pflegekräfte fehlen, weil Pflegepädagogen fehlen.“
Gleichzeitig sei ein Sofortprogramm zur Anwerbung internationaler Pflegefachkräfte und Azubis notwendig. Dazu solle analog zur Blue Card für technische Berufe eine Care Card für Pflegende eingeführt werden, fordert der bpa-Präsident. Damit könnten Anwerbe- und Anerkennungsprozesse deutlich beschleunigt werden. „Wir stehen in einem globalen Wettbewerb um qualifiziertes Personal, der mit Bürokratie und Bedenken nicht zu gewinnen ist.“
Der Mangel an Pflegekräften habe längst spürbare Auswirkungen auf die Versorgung. Viele Pflegeeinrichtungen müssten bereits Anfragen absagen. „Leidtragende sind die Familien, die keine Versorgungsangebote finden, und die Pflegekräfte, die unter einer zunehmenden Arbeitsverdichtung leiden. Zum Tag der Pflegenden sollte es diesmal konkrete Maßnahmen und keine symbolischen Danksagungen geben.“
Text/Foto bpa