Treffen findet im Rahmen der deutschen G7 PrÀsidentschaft in Berlin statt
Vom 26. bis 27. Mai beraten die Klimaschutz-, Energie- und Umweltministerinnen und -minister der G7 Staaten gemeinsam in Berlin ĂŒber Auswege aus der Klima-, BiodiversitĂ€ts- und Verschmutzungskrise. Die Beratungen der G7 stehen unter dem Eindruck des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine. Hierzu hatten die G7-Energieministerinnen und -minister bereits in einer gemeinsamen ErklĂ€rung vom 10. MĂ€rz 2022 eine enge Abstimmung in ihrer Antwort auf die durch den Krieg verursachten Verwerfungen an den internationalen EnergiemĂ€rkten, Energiepreissteigerungen und Risiken fĂŒr die Energieversorgungssicherheit vereinbart.
Gleichzeitig stehen die G7 fest und bestĂ€rkt in ihrem Kurs zu ihren in Paris und Glasgow eingegangenen Klimaschutzverpflichtungen und betonen die Bedeutung einer beschleunigten Energiewende als zentralen Beitrag sowohl fĂŒr mehr Klimaschutz als auch fĂŒr mehr Energiesicherheit. Neben der Klimakrise stehen auch der Kampf gegen die Verschmutzungskrise und das massenhafte Artenaussterben auf der G7-Agenda. Ziel ist es, ein klares Bekenntnis zum Meeresschutz, zum BiodiversitĂ€tsschutz und fĂŒr ein globales PlastikmĂŒllabkommen abzugeben. Die BekĂ€mpfung dieser Krisen ist elementar fĂŒr unsere Lebensgrundlage und sichert unsere Zukunft.
Beim G7 Treffen geht es im Klimaschutz und Energiebereich um vielfÀltige Themen, u.a.:
- Gemeinsames Handeln der G7 bei der Umsetzung des Ăbereinkommens von Paris und des Glasgow Climate Pacts
- Klimafinanzierung: Erreichen des 100 Mrd. USD-Ziels sobald wie möglich und Verdopplung der kollektiven Anpassungsfinanzierung
- Beschleunigung der Energiewende und beschleunigter Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeffizienz; Dekarbonisierung der Sektoren Strom, Verkehr, Industrie und GebÀude
- Aufbau internationaler Lieferketten fĂŒr grĂŒnen und nachhaltig produzierten Wasserstoff und dessen Derivate
- Gestaltung des Strukturwandels, der sozial gerechten Energiewende und der StÀrkung der Partizipation zivilgesellschaftlicher Gruppen und Erhöhung der Geschlechtergerechtigkeit.
- Dekarbonisierung der Industriesektoren Stahl und Zement
- Internationale Kooperation ĂŒber die G7 hinaus, u. a. mit der Erörterung des Konzepts eines offenen, kooperativen, internationalen Klimaclubs.
Bundesminister fĂŒr Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck: âDer G7 kommt in diesen Tagen eine wichtige Bedeutung zu. Wir bekennen uns zur SolidaritĂ€t mit der Ukraine und stellen uns geschlossen der russischen Aggression entgegen. Auf die akuten Herausforderungen fĂŒr unsere BĂŒrger und Unternehmen, insbesondere durch die Auswirkungen des Krieges auf Energiepreise und Versorgungssicherheit, mĂŒssen wir wirksame Antworten finden. Gleichzeit gilt es, dass wir in der G7 gemeinsam Kurs halten: Wir mĂŒssen mehr denn je fĂŒr eine globale Energiewende und Klimaschutz werben und den globalen Ausbau Erneuerbarer Energien, die Dekarbonisierung der Verbrauchssektoren ebenso wie die Steigerung der Energieeffizienz entschlossen vorantreiben. Klimaschutz und der Ausbau der Erneuerbaren Energien sind Fragen von EnergiesouverĂ€nitĂ€t und damit zugleich Fragen der nationalen, europĂ€ischen und internationalen Energiesicherheit.â
Die G7 beraten auch zu dringend benötigten Fortschritten bei der Forschung zur BekĂ€mpfung der Klimakrise. Auch sollen Klimaaspekte enger mit einem sicherheitspolitischen Ansatz verknĂŒpft werden, denn wenn wir die Klimakrise wirksam bekĂ€mpfen, beseitigen wir zugleich auch Ursachen fĂŒr Armut und Konflikte.
Die Umwelt steckt aber in einer Dreifach-Krise: der Klimakrise, dem massenhaften Artenaussterben und der Verschmutzungskrise. Diese Krisen wirken global und mĂŒssen gemeinsam gelöst werden.
Bundesministerin fĂŒr Umwelt und Verbraucherschutz Steffi Lemke (Foto): âDas wichtigste Signal, das vom G7-Treffen ausgehen soll, ist: Wir gehen die globalen Krisen gemeinsam an, wir handeln als starke Partner Hand in Hand. Deshalb ist dieses G7-Treffen auch ein gemeinsames Treffen der Klima-, Energie- und Umweltminister*innen. Ich setze mich fĂŒr einen zĂŒgigen und erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen fĂŒr einen neuen globalen Rahmen zum Schutz der BiodiversitĂ€t ein. Der Finanzrahmen fĂŒr MaĂnahmen zum Schutz der Artenvielfalt muss erhöht werden. AuĂerdem brauchen wir endlich eine Einigung in den Verhandlungen zur BiodiversitĂ€t in den Meeren. Die G7-Staaten sollten sich dazu bekennen, mehr Meeres-Schutzgebiete einzurichten und die VermĂŒllung einzudĂ€mmen.â
Beim G7 Treffen geht es im Umweltschutz um ein BĂŒndel von Themen, u.a.:
- einen zĂŒgigen und erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen fĂŒr einen neuen globalen Rahmen zum Schutz der BiodiversitĂ€t und eine Erhöhung des Finanzrahmens fĂŒr MaĂnahmen zur BiodiversitĂ€t
- eine Einigung in den Verhandlungen zur BiodiversitÀt in den Meeren (BBNJ) und bei der Erhaltung der lebenden MeeresschÀtze der Antarktis (CCAMLR) zur Ausweisung von Schutzgebieten
- ein Bekenntnis zur Einrichtung von mehr Meeres-Schutzgebieten und zu Umweltstandards beim Tiefseebodenbergbau; Geplant ist, dass die G7 einen âOcean Dealâ vereinbaren und beschlieĂen werden
- ein aktives Einbringen in die Verhandlungen zu einem globalen PlastikmĂŒllabkommen
- die Anerkennung des Chemikalienmanagements als globale Herausforderung; angestrebt wird ein ambitioniertes Chemikalienabkommen in den G7-Staaten
- Nachhaltigkeit als ein wichtiger Fokus des G7-UmweltministerInnen-Treffens: so soll bei der nachhaltigen Ressourcennutzung eine âBerlin Road Mapâ als Arbeitsplan ĂŒber drei Jahre vorgelegt werden mit konkreten Arbeitsschritten zur besseren Ressourceneffizienz
- nachhaltige Lieferketten, wo eine Regulierung der Sorgfaltspflichten auf die G7-Ebene gehoben werden soll. Dazu gehören auch entwaldungsfreie Lieferketten
Zum Abschluss der Konferenz wird ein gemeinsames Kommuniqué veröffentlicht.
Foto: Steffi Lemke MdB (c) BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen