„Arbeitslosigkeit und UnterbeschĂ€ftigung sind im Mai erneut gesunken. Die BeschĂ€ftigung nimmt weiter zu und die Nachfrage nach neuen ArbeitskrĂ€ften bewegt sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Der russische Krieg gegen die Ukraine und LieferengpĂ€sse belasten jedoch die Aussichten. Auf der anderen Seite profitieren Handel und Dienstleistungen vom Ende der coronabedingten EinschrĂ€nkungen.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur fĂŒr Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlĂ€sslich der monatlichen Pressekonferenz in NĂŒrnberg.
Arbeitslosenzahl im Mai:
-50.000 auf 2.260.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:
-428.000
Arbeitslosenquote gegenĂŒber Vormonat:
-0,1 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent
Arbeitslosigkeit, UnterbeschÀftigung und Erwerbslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Mai 2022 im Zuge der anhaltenden FrĂŒhjahrsbelebung gegenĂŒber dem Vormonat gesunken, und zwar um 50.000 auf 2.260.000. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit um 4.000 abgenommen. Verglichen mit dem Mai des vorigen Jahres ist sie um 428.000 geringer. Die Arbeitslosenquote sank von April auf Mai um 0,1 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent und liegt damit 1,0 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im April auf 3,2 Prozent.
Die UnterbeschĂ€ftigung, die auch VerĂ€nderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger ArbeitsunfĂ€higkeit berĂŒcksichtigt, ist saisonbereinigt gegenĂŒber dem Vormonat um 5.000 gesunken. Sie lag im Mai 2022 bei 3.022.000 Personen. Das waren 435.000 weniger als vor einem Jahr.
Kurzarbeit
Vor Beginn von Kurzarbeit mĂŒssen Betriebe eine Anzeige ĂŒber den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprĂŒften Anzeigen wurde vom 1. bis einschlieĂlich 24. Mai fĂŒr 77.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.
Aktuelle Daten zur tatsĂ€chlichen Inanspruchnahme stehen bis MĂ€rz 2022 zur VerfĂŒgung. So wurde nach vorlĂ€ufigen hochgerechneten Daten der Bundesagentur fĂŒr Arbeit in diesem Monat fĂŒr 553.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Damit war sowohl die Inanspruchnahme von konjunktureller Kurzarbeit als auch die Zahl der Personen, fĂŒr die Kurzarbeit angezeigt wurde, zuletzt rĂŒcklĂ€ufig.
ErwerbstÀtigkeit und BeschÀftigung
ErwerbstĂ€tigkeit und sozialversicherungspflichtige BeschĂ€ftigung nehmen weiter zu. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der ErwerbstĂ€tigen (nach dem Inlandskonzept) im April 2022 saisonbereinigt gegenĂŒber dem Vormonat um 55.000 gestiegen. Mit 45,38 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 771.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige BeschĂ€ftigung nahm saisonbereinigt von Februar auf MĂ€rz 2022 um 31.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im MĂ€rz nach Hochrechnungen der BA um 699.000 auf 34,33 Millionen BeschĂ€ftigte gestiegen. 7,16 Millionen Personen hatten im MĂ€rz 2022 eine geringfĂŒgig entlohnte BeschĂ€ftigung, 258.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,05 Millionen ausschlieĂlich und 3,11 Millionen im Nebenjob geringfĂŒgig entlohnt beschĂ€ftigt. Das Plus gegenĂŒber dem Vorjahr geht weit ĂŒberwiegend auf die im Nebenjob geringfĂŒgig entlohnt BeschĂ€ftigten zurĂŒck.
ArbeitskrÀftenachfrage
Die Nachfrage nach neuem Personal bewegt sich im Mai weiter auf sehr hohem Niveau. So waren 865.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 211.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 9.000 erhöht. Der BA-Stellenindex (BA-X) – ein Indikator fĂŒr die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im Mai 2022 um 1 Punkt auf 139 Punkte.
Geldleistungen bei Arbeitslosigkeit und HilfebedĂŒrftigkeit
686.000 Personen erhielten im Mai 2022 Arbeitslosengeld, 195.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfĂ€higen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung fĂŒr Arbeitsuchende (SGB II) lag im Mai bei 3.542.000. GegenĂŒber Mai 2021 war dies ein RĂŒckgang von 358.000 Personen. 6,5 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfĂ€higen Alter waren damit hilfebedĂŒrftig.
Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2021 bis Mai 2022 meldeten sich bei den Agenturen fĂŒr Arbeit und den Jobcentern 358.000 Bewerberinnen und Bewerber fĂŒr eine Ausbildungsstelle. Das waren 8.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im Mai noch 167.000 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren 482.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 32.000 mehr als vor einem Jahr. 275.000 waren von diesen noch unbesetzt. Der Ausbildungsmarkt ist im Mai aber noch stark in Bewegung. Deshalb erlauben diese Zahlen nur eine vorlĂ€ufige EinschĂ€tzung der Entwicklung im aktuellen Berichtsjahr.
Foto/Text (c) Bundesagentur fĂŒr Arbeit