Ermittler des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main und des LandespolizeiprĂ€sidiums Saarland vollstreckten am 10. und 12. November 2021 zwei Haftbefehle und durchsuchten insgesamt zwölf Wohn- und GeschĂ€ftsrĂ€ume im Regionalverband SaarbrĂŒcken sowie in Luxemburg.
Zwei hochpreisige Oldtimer sowie drei weitere Fahrzeuge namhafter Hersteller im Gesamtwert von mehreren Hunderttausend Euro, rund 22 Kilogramm Gold, 340 SilbermĂŒnzen, einen Revolver mit 50 StĂŒck Munition, 13 Kartons mit wertvollen Briefmarken und umfangreiche GeschĂ€ftsunterlagen sicherten die EinsatzkrĂ€fte unter FederfĂŒhrung der Gemeinsamen Finanzermittlungsgruppe (GFG Saarland) des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main und des LandespolizeiprĂ€sidiums Saarland bei dem groĂ angelegten Einsatz.
Ausgangspunkt der seit 2019 unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft SaarbrĂŒcken gefĂŒhrten Ermittlungen war eine GeldwĂ€scheverdachtsanzeige der Financial Intelligence Unit (FIU), die Zentralstelle des Zolls zur Untersuchung verdĂ€chtiger Finanztransaktionen.
Den mutmaĂlichen TĂ€tern wird der bandenmĂ€Ăige Handel mit Arznei- und Dopingmitteln und damit verbundener GeldwĂ€sche vorgeworfen.
GemÀà den bisherigen Ermittlungen generierten die beiden 62- und 49-JĂ€hrigen Hauptbeschuldigten Einnahmen aus dem Betrieb diverser Online-Shops, ĂŒber welche sie im groĂen Stil unerlaubt verschreibungspflichtige Arznei- und Dopingmittel im Inland und im europĂ€ischen Ausland vertrieben.
Zudem stehen sie in Verdacht, das illegal erwirtschaftete Vermögen im Anschluss in ein eigenes weitverzweigtes, internationales Firmennetzwerk eingebracht zu haben. So sollte die LegalitĂ€t der unrechtmĂ€Ăigen Einnahmen suggeriert und die Herkunft der inkriminierten Vermögenswerte verschleiert werden.
Die beiden HauptverdĂ€chtigen wurden bei der versuchten Ausreise an den FlughĂ€fen Frankfurt am Main und BrĂŒssel durch eine Spezialeinheit des LandespolizeiprĂ€sidiums Saarland und durch belgische Behörden festgenommen. Gegen sie liegt ein nationaler beziehungsweise europĂ€ischer Haftbefehl vor.
„Nach derzeitigem Stand gehen wir davon aus, dass sich der Umfang der vorgeworfenen GeldwĂ€schehandlungen – allein fĂŒr einen der betriebenen Online-Shops – auf mindestens 3,8 Millionen Euro belĂ€uft. Die weiteren Ermittlungen und Auswertungen der anderen Online-Plattformen werden zeigen, ob diese Zahl um ein Vielfaches nach oben korrigiert werden muss“, so die Leiterin des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main, Cosima Schmidt.
An dem Einsatz waren 90 KrÀfte des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main und des LandespolizeiprÀsidiums Saarland beteiligt.
Foto: Karton mit Goldbarren (c) Zoll