Baumaterialpreise weiter auf Rekordhöhe: Asphalt um 27 Prozent teurer als 2021

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Steigende Kosten sind Risiko in BestandvertrĂ€gen und erschweren Kalkulation fĂŒr NeuauftrĂ€ge

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lagen im Mai 2022 – drei Monate nach Kriegsbeginn in der Ukraine – um 33,6 Prozent ĂŒber dem Niveau von Mai 2021. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenĂŒber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Neben Energie, Diesel und Stahl, die im Preis um 87,1, 53,2 bzw. 72,1 Prozent zugelegt haben, ist nun auch Asphalt von Preissteigerungen betroffen. „Die Bauunternehmen mĂŒssen nun 26,7 Prozent mehr fĂŒr Asphalt bezahlen. Hier schlĂ€gt die Verteuerung von Bitumen – das als Bindemittel eingesetzt wird – mit einem Preisplus von 61,4 Prozent mittlerweile durch“, kommentiert der HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver MĂŒller, die vom Statistischen Bundesamt heute veröffentlichten Erzeugerpreisindizes fĂŒr in Deutschland produzierte gewerbliche Produkte.

MĂŒller: „Die Preise scheinen weiterhin nur eine Richtung zu kennen – nach oben. Die starken Baumaterialpreis- und damit Baukostensteigerungen machen den Bauunternehmen schwer zu schaffen. Bei Projekten, die schon vor mehreren Monaten oder gar Jahren begonnen wurden, konnte man diese Entwicklung bei Vertragsunterzeichnung auf keinen Fall vorhersehen. Bei Vereinbarung von Festpreisen mĂŒssen die Unternehmen die gestiegenen Kosten nun selbst schultern. Davon ist nahezu jedes vierte Tiefbauunternehmen betroffen.“

Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages hĂ€tten 23 Prozent der befragten Tiefbaubetriebe angegeben, dass eine Weitergabe der gestiegenen Kosten wegen langfristiger VertrĂ€ge oder fehlender Kundenakzeptanz derzeit ĂŒberhaupt nicht möglich sei. Bei mehr als der HĂ€lfte der Unternehmen gehe die Situation zu Lasten der Marge. WĂ€hrend private Auftraggeber VerstĂ€ndnis fĂŒr die Situation hĂ€tten und Mehrkosten zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer aufgeteilt wĂŒrden, seien die HĂŒrden fĂŒr entsprechende Verhandlungen bei der Öffentlichen Hand noch zu hoch. „Wir können unmöglich weiterhin ein Puffer des Staates fĂŒr gestiegene Preise sein und an unsere Substanz gehen, wenn wir auch kĂŒnftig die Infrastrukturmodernisierung unseres Landes realisieren sollen. Wir brauchen daher eine faire Neugestaltung der Regelungen des Bundes fĂŒr den Umgang mit Mehrkosten bei öffentlichen Bauvorhaben“, so MĂŒller abschließend.

Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes.

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