Von einem Ende des Krieges in der Ukraine noch in diesem Jahr gehen nur 19 Prozent der Befragten aus. Mehr als drei Viertel (76 Prozent) glauben dagegen, dass der Krieg lĂ€nger dauern wird (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils „weiĂ nicht“).
Zustimmung zu militĂ€rischer UnterstĂŒtzung der Ukraine
Die militĂ€rische UnterstĂŒtzung, die die westlichen Staaten fĂŒr die Ukraine leisten, soll nach Ansicht von 44 Prozent der Befragten verstĂ€rkt werden. Weitere 32 Prozent sprechen sich fĂŒr eine Beibehaltung der bisherigen Hilfen aus und nur 18 Prozent meinen, es soll weniger militĂ€rische UnterstĂŒtzung geben, darunter mehrheitlich die AnhĂ€nger von AfD (62 Prozent) und Linke (52 Prozent).
NATO als Sicherheitsgarant
FĂŒr die Sicherheit Deutschlands ist das westliche VerteidigungsbĂŒndnis fĂŒr einen GroĂteil der Befragten von enormer Bedeutung. So halten 60 Prozent die NATO fĂŒr sehr wichtig und 30 Prozent fĂŒr wichtig. Nur 4 Prozent weisen ihr eine weniger wichtige Rolle und 3 Prozent ĂŒberhaupt keine Bedeutung zu.
Projektion: Wenig VerÀnderung
Auch Anfang Juli bleiben die KrĂ€fteverhĂ€ltnisse der Parteien recht stabil, lediglich bei SPD und Union gibt es geringe VerĂ€nderungen: Wenn am nĂ€chsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wĂ€re, kĂ€me die SPD auf 21 Prozent (minus 1) und die CDU/CSU auf 27 Prozent (plus 1). Die GrĂŒnen könnten weiterhin mit 25 Prozent rechnen und die FDP mit 6 Prozent. Die AfD erreichte erneut 10 Prozent und die Linke 5 Prozent. Die anderen Parteien lĂ€gen unverĂ€ndert bei 6 Prozent, darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen wĂŒrde.
Top Ten: Habeck weiter auf Platz eins
Wer zu den zehn wichtigsten Politikern und Politikerinnen gehört, wurde von den Befragten im Juni neu bestimmt. Nicht mehr dazu zĂ€hlt demnach Christine Lambrecht und wieder dabei ist Hubertus Heil. Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) hĂ€lt weiterhin Robert Habeck die Spitzenposition. Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 2,0 (Juni: 2,1) eingestuft. Auf Platz zwei liegt Annalena Baerbock mit 1,6 (1,6) und auf Rang drei Olaf Scholz mit 1,2 (1,1). Im Mittelfeld folgen Hubertus Heil mit 1,1, Cem Ăzdemir mit 1,1 (1,1) und Karl Lauterbach mit 0,7 (0,7). Danach kommen Christian Lindner mit verbesserten 0,4 (0,1) und Markus Söder, der mit 0,2 (0,0) jetzt vor Friedrich Merz mit minus 0,1 (0,0) liegt. Am Ende der Liste steht Sahra Wagenknecht mit minus 0,7 (minus 0,7).
Preissteigerung: Bundesregierung tut zu wenig fĂŒr Entlastung der BĂŒrger
61 Prozent und Mehrheiten in allen ParteianhĂ€ngergruppen halten die MaĂnahmen der Bundesregierung zur Abfederung der starken Preissteigerung fĂŒr nicht ausreichend. Gut ein Viertel (26 Prozent) meint, das ist so gerade richtig und fĂŒr 6 Prozent tut die Regierung hier zu viel.
Die Folgen der Inflation fĂŒr das Land und fĂŒr sie persönlich schĂ€tzen die Befragten jetzt kritischer ein als vor drei Monaten. Nach 73 Prozent Anfang April meinen jetzt 83 Prozent, dass der starke Preisanstieg in vielen Bereichen ein groĂes Problem fĂŒr den Wohlstand in Deutschland darstellt. Nur noch 16 Prozent (Apr. I: 26 Prozent) sehen das nicht so. 40 Prozent bereitet die Inflation persönlich groĂe Probleme, vor drei Monaten sagten das noch 34 Prozent. Bei 60 Prozent (Apr I: 65 Prozent) ist das nach eigenen Angaben nicht der Fall.
Probleme bei Erdgas-Versorgung erwartet
FĂŒr den kommenden Winter sieht eine Mehrheit ernsthafte Probleme bei der Versorgung mit Erdgas auf uns zukommen. Dabei rechnen 58 Prozent mit entsprechenden EngpĂ€ssen fĂŒr die privaten Haushalte (keine Probleme: 39 Prozent) und drei Viertel (75 Prozent) mit EngpĂ€ssen fĂŒr die Industrie (keine Probleme: 22 Prozent). Die Bundesregierung will bei der Energieversorgung unabhĂ€ngig von Russland werden. 38 Prozent der Befragten bewerten die bisherigen Anstrengungen als ausreichend, gut die HĂ€lfte (53 Prozent) ist der Meinung, die Regierung tut dafĂŒr nicht genug.
Sicherung der Energieversorgung
Um die Energieversorgung in den nĂ€chsten Jahren zu sichern, wird ĂŒber die weitere Nutzung verschiedener EnergietrĂ€ger diskutiert. Dabei befĂŒrworten die allermeisten Befragten (91 Prozent) einen beschleunigten Ausbau von erneuerbaren Energien (dagegen: 7 Prozent). Kohlekraftwerke lĂ€nger zu betreiben als bisher geplant, unterstĂŒtzen 60 Prozent (dagegen: 37 Prozent) und eine lĂ€ngere Laufzeit von Atomkraftwerken 57 Prozent (dagegen: 41 Prozent).
Gipfel-Treffen: FĂŒr viele von groĂer Bedeutung
In den letzten Tagen gab es verschiedene Treffen von Staats- und Regierungschefs wie den G7-Gipfel im bayerischen Elmau und das NATO-Treffen in Madrid. Die weitaus meisten Befragten (85 Prozent) bezeichnen solche Treffen als wichtig, nur 14 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Nach dem G7-Gipfel, der am Dienstag zu Ende ging, erwarten 40 Prozent Fortschritte bei der Lösung der weltweit drĂ€ngendsten Probleme. Mit 54 Prozent ĂŒberwiegt aber die Skepsis.
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