Halle. Im Rahmen einer Absolventenfeier sind in der Aula des LöwengebĂ€udes der Martin-Luther-UniversitĂ€t (MLU) Halle-Wittenberg in Halle Nachwuchsjuristinnen und Nachwuchsjuristen geehrt worden. Im Beisein von Sachsen-Anhalts Ministerin fĂŒr Justiz und Verbraucherschutz, Franziska Weidinger, wurden den anwesenden Absolventinnen und Absolventen der Ersten juristischen PrĂŒfung Urkunden ĂŒberreicht. Es war die erste Absolventenfeier des Juristischen Bereichs der MLU seit Pandemiebeginn. Mit der Festveranstaltung wurden deshalb zugleich alle 435 Frauen und MĂ€nner gewĂŒrdigt, die die Erste juristische PrĂŒfung zwischen Juli 2019 und Juni 2022 in Halle erfolgreich abgelegt haben.
Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger: âIch gratuliere allen Absolventinnen und Absolventen ganz herzlich. Das Examen ist ein groĂer persönlicher Erfolg, der Respekt und Anerkennung verdient.â
Trotz Pandemie und der deshalb teils schwierigen Studienbedingungen haben die Absolventinnen und Absolventen des Juristischen Bereichs der MLU in den vergangenen drei Jahren sehr positive Ergebnisse in der Ersten juristischen PrĂŒfung erzielt. Rund 45 Prozent erzielten sogar ein PrĂ€dikatsexamen, also die Noten âvollbefriedigendâ, âgutâ oder âsehr gutâ. Sechs Mal wurde die herausragende Note âsehr gutâ vergeben.
âEs ist deutschlandweit bekannt, dass man in Halle ausgezeichnet Rechtswissenschaften studieren kann. Das zeigen die seit Jahren auĂerordentlich erfreulichen Platzierungen der UniversitĂ€t in den Hochschulrankings. Entscheidend fĂŒr den Erfolg der Juristenausbildung in Halle ist das Engagement der FakultĂ€t. Ich danke allen Professorinnen und Professoren, die unermĂŒdlich Wissen vermitteln. Mein Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Juristischen Bereichs und des universitĂ€ren PrĂŒfungsamtes, die den Studierenden immer zur Seite stehen. Die UniversitĂ€t sorgt mit der Juristenausbildung dafĂŒr, dass der Rechtspflege in Sachsen-Anhalt die gesuchte qualifizierte VerstĂ€rkung zur VerfĂŒgung steht. Die Justiz braucht gute Richterinnen und Richter sowie StaatsanwĂ€ltinnen und StaatsanwĂ€lte. Das Land Sachsen-Anhalt bietet beste Berufs- und Zukunftsmöglichkeiten, deshalb ermuntere ich alle Nachwuchsjuristinnen und Nachwuchsjuristen, sich fĂŒr den Dienst in der Justiz zu bewerbenâ, sagte Justizministerin Franziska Weidinger.
Der Rektor der Martin-Luther-UniversitĂ€t Halle-Wittenberg, Prof. Dr. Christian Tietje, ergĂ€nzte: âDie UniversitĂ€t Halle ist stolz auf ihre hohe Zahl an Absolventen, die zudem herausragend abgeschnitten haben. Sie haben hier eine der besten staatlichen Juristenausbildungen in ganz Deutschland genossen. Wir bilden in Halle sehr guten juristischen Nachwuchs fĂŒr Sachsen-Anhalt aus und werden auch dafĂŒr sorgen, dass das so bleibt.â
Der Dekan der FakultĂ€t, Prof. Dr. Henning Rosenau, wies ebenfalls auf die Bedeutung der Juristenausbildung in Halle hin: âDie FakultĂ€t feiert den erfolgreichen Abschluss des Jurastudiums und des interdisziplinĂ€ren Masterstudienganges Medizin â Ethik â Recht mit ihren Absolventinnen und Absolventen. Diese können auf eine Ausbildung verweisen, die sich bundesweit im Studienranking in der Spitzengruppe bewegt: die guten Ergebnisse bis hin zur juristischen Traumnote âsehr gutâ zeigen das eindrĂŒcklich. Die FakultĂ€t wird alles daransetzen, dass Halle an der Saale eine Top-Adresse bei der Juristenausbildung bleibt. Wir wissen bei diesen Anstrengungen Frau Justizministerin Weidinger an unserer Seite.â
Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der Promotionspreis des Juristischen Bereiches der UniversitĂ€t Halle-Wittenberg in Höhe von 5.000 Euro fĂŒr die beste Dissertation des Jahres 2021 vergeben. Geehrt wurde Dr. Michelle Poller fĂŒr ihre Promotion zum Thema „Die BaFin als multifunktionale Kapitalmarktaufsichtsbehörde – zugleich ein Beitrag zum aktuellen Verfahrensrecht nach dem WpHG sowie zur europĂ€ischen Selbstbelastungsfreiheitâ.
Der Festvortrag von Prof. Dr. Bertram Schmitt, Richter am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag und Richter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe, zum Thema âDer Internationale Strafgerichtshof: Mandat, ZustĂ€ndigkeit und Arbeitsweiseâ, wurde krankheitsbedingt nicht gehalten.
Hintergrund:
Das Studium der Rechtswissenschaften in Deutschland ist zweistufig organisiert. Nach der Ersten Juristischen PrĂŒfung (zur Juristin/zum Juristen) und dem Rechtsreferendariat folgt die Zweite StaatsprĂŒfung (zur Volljuristin/zum Volljuristen). Die jeweiligen PrĂŒfungen werden in PrĂ€senz absolviert. In Sachsen-Anhalt werden die juristischen PrĂŒfungen in Halle (Saale), dem Sitz der Martin-Luther-UniversitĂ€t und dem Ort der einzigen Juristischen FakultĂ€t in Sachsen-Anhalt durchgefĂŒhrt, mĂŒndliche PrĂŒfungen auch im LandesjustizprĂŒfungsamt in Magdeburg.
Die Justiz Sachsen-Anhalt sucht permanent VerstÀrkung und stellt Volljuristinnen und Volljuristen als Richterin bzw. Richter auf Probe ein: https://justiz.sachsen-anhalt.de/gericht/stellenausschreibungen/richter-auf-probe/
Titelfoto: Ministerin Weidinger spricht zu den Absolventen der MLU © Uni Halle / Markus Scholz
Foto 2: Der Dekan der FakultÀt Prof. Dr. Rosenau spricht zu den Absolventen und den GÀsten der Veranstaltung
© Uni Halle / Markus Scholz