Magdeburg. Mit einem Promotionsstipendium der Deutschen Gesellschaft fĂŒr Innere Medizin e.V. (DGIM) erhĂ€lt der Medizinstudent Noam Hipler (Foto) wichtigen Freiraum fĂŒr seine Forschung zu Gallengangserkrankungen an der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg.
Noam Hipler ist einer von jĂ€hrlich 10 Stipendiatinnen und Stipendiaten, der von der Deutschen Gesellschaft fĂŒr Innere Medizin e.V. (DGIM) ein Peter-Scriba-Promotionsstipendium erhĂ€lt. Mit der finanziellen Förderung eines Freisemesters sollen die Doktoranden sich konzentriert der DurchfĂŒhrung herausragender Promotionsarbeiten widmen können. Der 24-JĂ€hrige Medizinstudent der Otto-von-Guericke-UniversitĂ€t Magdeburg untersucht in seiner Arbeit eine bösartige Tumorart der Gallenwege, das Gallengangskarzinom, und wie diese seltenen Tumore mit Hilfe spezieller Marker frĂŒher erkannt werden könnten. âIch freue mich ĂŒber die Anerkennung der Relevanz des Themas und meiner bisher erarbeiteten Ergebnisse. Das gibt mir die Möglichkeit, mich auch im Bereich der translationalen Forschung weiterzuentwickeln und mich auch international stĂ€rker zu vernetzenâ, erzĂ€hlt Hipler.
In Deutschland erkranken jedes Jahr durchschnittlich 2 bis 3 Menschen je 100.000 Einwohner neu an einem Gallengangskarzinom. âDer Tumor wird in den meisten FĂ€llen erst dann entdeckt und richtig diagnostiziert, wenn sich die Patienten bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befindenâ, berichtet Hipler und erklĂ€rt die Ursache: âEine Diagnosestellung ist bei diesem Tumor recht anspruchsvoll, da man nicht immer ausreichend Gewebe aus den GallengĂ€ngen bekommt. Wir versuchen in Rahmen meiner Promotion mögliche molekulare oder Mikrobiota-assoziierte Biomarker zu identifizieren und erhoffen uns dadurch die Behandlungsaussichten von Betroffenen deutlich zu verbessern.â Einer dieser möglichen Biomarker sind sogenannte microRNAs, die man bereits im Stuhl als möglichen Indikator fĂŒr chronisch-entzĂŒndliche Darmerkrankungen identifizieren konnte. AuĂerdem konzentriert sich Hipler auch auf die Rolle von Bakterien in den GallengĂ€ngen (Gallengangsmikrobiom) und ihren Einfluss bei der Entstehung, PrĂ€vention und Therapie von Krankheiten des Gallengangssystems.
Den Wunsch Medizin zu studieren, hat Hipler seit einem Praktikum in der Oberstufe. âBesonders die Arbeit mit den Patienten, aber auch die Möglichkeit, seine eigenen Ideen in der Forschung zu verfolgen, bestĂ€tigen mich immer wieder in der Wahl des Studiumsâ, erzĂ€hlt Hipler. Das Fachgebiet der Inneren Medizin habe es dem gebĂŒrtigen Schleswig-Holsteiner dabei ganz besonders angetan. âDas liegt an der groĂen Vielfalt der Erkrankungen, wie Autoimmunerkrankungen, Infektionen sowie Krebs- und Stoffwechselerkrankungen. Durch meine Promotion in der Gastroenterologie bei Prof. Dr. Link habe ich auch weitere Einblicke bekommen, die mich nur bestĂ€rkt haben. AuĂerdem bin ich familiĂ€r in Bezug auf Krebserkrankungen der GallengĂ€nge und BauchspeicheldrĂŒse vorbelastet, weshalb diese Thematik fĂŒr mich auch eine Herzensangelegenheit darstelltâ, erzĂ€hlt Hipler. Nach dem Studium wĂŒrde Hipler gern an der Magdeburger UniversitĂ€tsmedizin bleiben. âDas Labor-Team ist toll und ich wurde sehr schnell als Teil des Teams aufgenommen. In der Stadt habe ich mich mittlerweile gut eingelebt. Die NĂ€he zur Elbe und dass man schnell ins GrĂŒne kommt, gefallen mir besonders gut.â
Nach dem Abitur 2016 hat Hipler den freiwilligen Wehrdienst im zentralen SanitĂ€tsdienst der Bundeswehr absolviert. Den Sprung ins Medizinstudium nach Magdeburg 2017 ermöglichte ihm neben einer Abitur-Note von 1,6 schlieĂlich auch sein gutes Abschneiden bei dem jĂ€hrlichen Naturwissenschaftstest HAM-Nat â ein wesentliches Auswahlkriterium, mit dem die UniversitĂ€t Magdeburg die Eignung von Studienplatzbewerber:innen fĂŒr das Medizinstudium prĂŒft, die keinen Zugang allein ĂŒber die Abiturnote erhalten.
Weitere Informationen zum Medizinstudium an der Medizinischen FakultÀt der Otto-von-Guericke-UniversitÀt Magdeburg gibt es hier.
Foto: Medizinstudent Noam Hipler widmet sich im Rahmen seiner Doktorarbeit an der UniversitÀtsmedizin Magdeburg bösartigen Gallengangserkrankungen. (c) Fotografin: Sarah Kossmann