Ausflugstipp: Mittelalter, Avantgarde und Fantasy / Entdeckungen und Überraschungen in und um Halberstadt

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(djd). Am Nordrand des Harzes hält Halberstadt ungeahnte Höhepunkte bereit: Kirchen und Synagogen zeugen von einer reichen Geschichte, moderne Kunst hebt die Zeit auf, Wohnhöhlen und sagenhafte Felsen regen die Fantasie an.

Die Pracht des Mittelalters

Der Dom zu Halberstadt überstrahlt die Stadt und prägte als Bischofssitz einst die ganze Region am Nordrand des Harzes. Wer die tausendjährige Kathedrale betritt, taucht mit allen Sinnen in die Mystik des Mittelalters ein: Farbige Glasmalereien in den Fenstern des Domchores brechen das Licht und durch den Kreuzgang gelangen die Besucher zum Domschatz, einem der bedeutendsten mittelalterlichen Kirchenschätze der Welt. Goldschmiedekunst und Elfenbeinschnitzereien, weltberühmte Bildteppiche und einzigartige Reliquien geben Einblicke in die Geschichte. Unter www.halberstadt-tourismus.de ist ein filmischer 360-Grad-Rundgang durch die Schatzkammer verlinkt.

Musik für die Ewigkeit

Was vor 20 Jahren als verrückte Idee des amerikanischen Avantgardekünstlers John Cage erschien, gilt heute als innovativstes und nachhaltigstes Kunstprojekt in ganz Sachsen-Anhalt: Sein Orgelprojekt “as slow as possible“ macht in den historischen Mauern der St. Burchardikirche ein Stück Ewigkeit erfahrbar. Die Komposition erstreckt sich buchstäblich „so langsam wie möglich“ über 639 Jahre und vermittelt ein Gefühl der Zeitlosigkeit.

Im jüdischen Viertel

Die Halberstädter Klaussynagoge und das jüdische Ritualbad Mikwe haben die Zeiten überdauert. In der Altstadt sind weitere Spuren der jüdischen Gemeinde zu entdecken, die zu ihrer Blütezeit im 18. Jahrhundert zu den bedeutendsten in Mitteleuropa gehörte. Das Berend-Lehmann-Museum erzählt anschaulich davon und das Café-Restaurant Hirsch bringt jüdische Spezialitäten auf den Tisch.

Bei den Halberstädter Hobbits

Vor den Toren der Stadt im Dorf Langenstein fühlen sich die Besucher wie im Lande der Hobbits: Zahlreiche Wohnhöhlen wurden hier einst von jungen Landarbeiterfamilien in den weichen Sandstein geschlagen. Fenster mit weißen Gardinen, gemütliche Möbel und winzige Gärten mit Küchenkräutern wirken, als wären die Bewohner nur kurz ausgegangen.

Schauplätze für Fantasy-Bestseller

Im Süden der Stadt lohnt sich ein Ausflug in die Halberstädter Berge: Bizarre Felsformationen wie die Teufelskanzel, der Fünffingerfelsen oder der Gläserne Mönch laden zu Spaziergängen oder Wandertouren ein. Um die Spiegels-, Klus- und Thekenberge kursieren zahlreiche Sagen und Legenden. Sie dienten früher als Kultstätten und sind heute Schauplätze in den Fantasy-Romanen der Halberstädter Bestsellerautorin Katrin Hotowetz.

Foto: Der ehemalige Bischofssitz im Halberstädter Dom prägte im Mittelalter die Region. (c) djd/Tourist Information Halberstadt/Stefan Herfurth